Karibik

Unsere erste Kreuzfahrt - Aida-Luna

Mit der Aida Luna vom 4. bis 18. Januar 2025 in der Karibik

Und hier wie immer, für diejenigen, die wenig Zeit haben und ungeduldig sind, meine Lieblingsbilder:

Lieblingsbilder

06-19.01.25

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5.1.2025 Sonntag – Seetag

Von La Romana nach Philipsburg

Es schaukelt.
Und ich bemerke es, als ich in der Nacht aufwachte, als sich die Aida Luna inzwischen aus dem Hafen von La Romana in der Dominikanischen Republik hinaus auf die karibische See begeben haben muss. Wir waren relativ zeitig ins Bett gegangen, zumindest nach Ortszeit, denn in Deutschland war es schon die vierte Stunde in der Früh. Der Flug in die Sonne verlief normal. Wie immer war ich der Einzige im Flieger, der ein Buch las. Gut dass ich es mithatte, denn die 10 Stunden in der Luft wollten gefüllt sein, und etwas sinnvoller als sich mit 4 oder 5 Spielfilmen aus der Bord –Mediathek die Birne zudröhnen. Der Service in der Condor Maschine war deutsch. Zackig, effektiv. Da wir ziemlich genau an der Grenze zur Premium Economy Klasse saßen, fiel nur auf, dass es dort doch etwas „gehobener“ zuging. Sei es drum.
Der ganze Flieger war von Aida gechartert und so brauchten wir uns bei der Einreise in die „Domrep“ nicht unser Gepäck kümmern. Nicht mal einen Pass mussten wir vorzeigen, als ob wir immer noch im Schengener Raum wären.
Nach einer kurzen Busfahrt Einchecken auf das Schiff. Die Koffer kamen auch zeitnah und nach dem Auspacken in den ausreichend zur Verfügung stehenden Stauraum, waren wir für 2 Wochen einsatzbereit. Wann waren wir das das letzte Mal so lange an einem Ort im Urlaub? Andersherum wann haben wir so viele Inseln in einem Urlaub besucht.
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Das Schiff schaukelte, das Meer schäumte und Toma hatte bereits die erste Tablette eingeworfen. Auch mir war es schwummrich im Kopf. Das Gleichgewichtsorgan, wohl ein sehr sensibles, bekam eine Menge Signale, die sogar nicht in die gewohnten Muster passten. Wir hatten eine Kabine so ziemlich in der Mitte des Schiffes und auch recht weit unten (Deck 4), sodass die Amplitude nicht allzu groß war. Obwohl wir gut 9 Stunden schliefen, zeigte meine Sportuhr nur 5 Stunden 45 Minuten Schlaf an. Das Gyroskop der Uhr muss wohl die Schaukelphase in der Nacht auch wahrgenommen haben und nicht als Schlaf gewertet haben. Spannend.
Wir waren trotzdem am Morgen ausgeschlafen und wie immer bei einem Flug gen Westen ist der Timelag so gut wie schon vorbei. Die Sonne ging unbemerkt hinter den Wolken auf. Wärmen musste sie die Luft nicht mehr, denn im Außenbereich des Restaurants war es schon wärmer als im klimatisierten Bereich innen. Das Frühstück war okay, für einen Europäer alles vorhanden, vielleicht mit Ausnahme eines Engländers, denn gebratenen Schinken habe ich nicht gesehen und auch keine originalen englischen Würstchen. Ein wenig seltsam, dass es Cappuccino oder Kaffee Latte nur gegen Bezahlung erhielt. Man stelle sich dies einmal in einem normalen Hotel vor. Doch der normale Kaffee schmeckte sehr gut, mild wie aus den Bergregionen Mittelamerikas. Freundliches Personal.
Die Gäste saßen meistens als Pärchen oder Familien an den Tischen. Platz war ja genug.
Nach dem Frühstück unternahmen wir einen Erkundungsgang durch das Schiff oder auf dem Schiff, also den öffentlichen Bereichen, wie Pools, Theatrium, was wir gestern Abend schon besuchten hatten, um Informationen für die nächsten Ausflüge zu erhalten, dann aber auf unser Zimmer gegangen sind, da der Vortrag doch zu langweilig war. Auf der Aida Luna gibt es Fitnessräume, Shoppingareas, Beauty-Anwendungen, Sportflächen, ein Spielcasino, Konferenzräume, eine FKK-Zone… Viele Liegen waren schon mit weißgelben Handtüchern reserviert und die Leute hatten diese mit speziellen Klammern an die Liegen festgezwickt. Wohl die nächste Stufe des Kampfes um die besten Liegeplätze. Mir war es viel zu windig und frisch, um mich oben auf dem Deck hinzulegen. Eine kurze Pause auf unserem Schiffsrundgang legten wir am Bug des Schiffes ein, genau dort wo die Tafeln der Schiffstaufe (im Jahre 2009) und Wasserlassung angebracht waren. In einem bequemen Stuhl schauten wir auf die Karibik, links von uns am Horizont Puerto Rico, also der reiche Hafen, vor uns das Meer. Die Sonne lugte nur ab und zu aus den Wolken, der Aida-Urlaub hatte begonnen.
Diese Ruhe hielten wir nicht lange aus, da sich ja nicht viel veränderte. Die Sonne kam raus und brannte auf meine ungecremten Haut hernieder. Toma wollte in die Sushi Bar, und so überlaßen wir den wunderschönen Platz an der Sonne den andern Aida-Passieren.
Nachdem die ersten Gedanken zu MS Word gebracht waren, ging Toma Sushi rollen und ich aufs Laufband. Die Seetage sind besonders gefährlich und mit spielender Leichtigkeit man an einem solchen Tag locker über 5000 Kcal zu sich nehmen. Da hilft ein wenig Gegenwirkung zumindest für das Gewissen. Ich denke, dass ich gerademal 500 Kcal, also 10%, davon auf dem Laufband verbrannt habe.
Aus dem Fitness-Sal hörte man im Theatrium schon die Rednerin eines Vortrages über einige karibische Inseln. Eine Britin mit deutscher Staatsangehörigkeit (die betonte, dass sie den Eid auf die deutsche Verfassung geschworen hat) schwärmte über das Common Wealth, ein Reich, ein Zusammenschluss von Ländern unter der britischen Krone, damit alle Länder den Reichtum und Wohlstand genießen können. Mir liefen die Tränen der Rührung das Gesicht herunter oder war es noch der Nachschweiß vom Joggen? Als das Bild der Queen (Elisabeth) dann nach 5 Minuten immer noch auf der Leinwand war (im Vergleich zu 63 Jahren auf dem Thron eine denkbar kurze Zeit) und die sentimentalen Lobeshymnen über die Leistungen der Queen nicht verstummen wollten, wurde es mir dann doch zu dubiös, zumal wir uns ja auf einem deutschen Schiff befanden und ich ging duschen.
Toma beteiligte sich noch aktiv an einem Zumba-Kurs im Fitnesscenter.
Geduscht, erholt schauten wir nach weiteren Aktivitäten an. Begeistert war ich von der Kunstauktion. Die Aida hatte eine eigene Bilder-Ausstellung an und verkaufte /versteigerte einige davon. (Berühmte Künstler wie Otto und Udo Lindenberg kamen unter dem Hammer. Aber auch noch internationale, die mir als Kunstbanause nichts sagten.)
Dieser Auktion folgte im Theatrium der Versuch des Jackpots im Bingo zu knacken (200 Euro). Die 9. bis 11. Etagen rings um die Bühne waren brechend voll. Glückspiel zieht. Nicht umsonst wird davor gewarnt. Das nach Lotto wohl zweitintelligenteste Spiel hatte mindestens die Hälfte der Mitreisenden hier versammelt. Es gelang nicht, sodass das Preisgeld bei 1300 Euro lag. Die andere Hälfte brannte sich in der dieser Zeit auf den Liegen rings um den Pool neue Tattoos mit Hilfe der karibischen Sonne auf den noch freien Hautbereich auf Rücken oder Bauch ein einen Longdrink in der Hand. Manche Frauen hätten auch einen Platz in der schiffseigenen Galerie für sich in Anspruch nehmen können. (Gesamtkunstwerk –Tattoo)
So verging der Nachmittag und nach dem Abendbrot ging es gleich weiter im Theatrium mit einer Show aller Künstler, die ständig an Board für Unterhaltung sorgen. Ja, Künstler haben ein schweres Los und ob der Applaus wirklich für so Vieles entschädigt? Es waren auch ausschließlich ausländische Künstler (Männer und Frauen). Toma hielt nicht bis zum Schluss durch. Im Anschluss wurde noch der Kapitän interviewt. Er ist 6 Monate im Jahr auf dem Schiff (hoffen wir einmal, dass er auch entsprechend bezahlt wird. Denn das sind, wenn man rechnet, dass er 24 Stunden auf Arbeit, auf dem Schiff ist, rund 4300 Stunden. (Im Vergleich dazu arbeitet ein Angestellter etwa 1800 Stunden im Jahr.) Der Kapitän ist Italiener und gibt täglich Auskunft über die Destination, das Wetter, die Fahrtdauer…in typischen italienischen Englisch. Ansonsten ist die Bordsprache überwiegend Deutsch. Das ist auch mal schön. Man fühlt sich deswegen ein wenig wie Zuhause.
19 Uhr war auch Volleyball angesetzt, ganz oben auf dem Deck 14, dass eigentlich nur aus dem Volleyballfeld bestand. Viele tummelten sich hier und so kamen vier Mannschaften zusammen, die gegeneinander antraten. Das Niveau der Spieler war doch sehr unterschiedlich und ich habe nicht bereut, mich nicht umgezogen und nur zugeschaut zu haben. Obwohl das Spielfeld im Windschatten gelegen war, pfiff der Wind hier oben doch beträchtlich und trieb den Ball unberechenbar ab.
Toma schaute noch beim Tanzen vorbei und spielte 22.000 Uhr Werwölfe in sehr großer Runde (22 Mitspieler). Da einige das Spiel zum ersten Mal spielten war der Ausgang weniger dem Kombinationsvermögen geschuldet als dem Zufall. Als sie wiederkam, war ich schon eingeschlafen.
Ein Seetag mit vielen Dingen und Aktivitäten gefüllt, die wir sonst im Urlaub nicht erleben.
Zu nennen wäre da auch das Essen. In den Restaurants gab es üppig Speisen. Alle gut zubereitet und auf den deutschen Gaumen abgestimmt. Obwohl es ein Weite-Welt-Restaurant gab, wo heute ein Hongkong Tag zelebriert wurde, so hielten sich die Geschmacksabweichungen von deutschem Essen doch in Grenzen. Es hatte niemand Tränen in den Augen, weil es zu scharf war, keiner verzog den Mund, weil es zu sauer war, aber den Köchen muss man ein Kompliment machen, es war alles schmackhaft. So probierten wir uns durch die grenzenlose Auswahl und dachten nur wenig daran, ob wir die 5000 Kcal heute knacken würden. Ich denke mal, das legt sich und obwohl ich immer nur einen kleinen Happen von jeder Speise nahm, so läpperte es sich doch zusammen und am Tisch war dann der Teller voll. Und gegen die leckeren Desserts war jeder Widerstand zwecklos. Also werden wir 14 Tage dreimal täglich hervorragendes Essen genießen. Rechnet man das mal durch - 13 volle Tage mal 3 mal 60 Euro pro Mahlzeit inklusive Getränke für zwei Personen (was wohl nicht zu hoch gegriffen erscheint) - sind das 2340 Euro. Da Schlafen wir umsonst und all die Annehmlichkeiten auf dem Schiff sind ja auch noch for free. Ich weiß nicht, ob das jedem Passagier klar ist.

Auf-dem-Schiff

06-17.01.25

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6.1.2025 Montag – Holländische Antillen – Sankt Maarten

Hafen Philipsburg

Die Nacht war ein wenig ruhiger als die vorausgegangene. Die Sportuhr rechnete mir wieder nur 3,5 Stunden Schlaf an, obwohl es etwa 8 waren. So kann man also mit Hilfe der Sportuhr sagen, wann das Schiff stärker geschaukelt (zumindest in der Nacht, aber wir fahren ja gewöhnlich nur nachts). Dann weigert sich die Sportuhr, dies als Schlafenszeit anzuerkennen, egal ob man tief und fest geschlafen hat, man bewegt sich zu sehr für einen Schlafenden.
Ich wachte zeitig auf, machte ein paar Bilder vom Sonnenaufgang. Die Aida Luna fuhr gerade in den Hafen von Sankt Maarten ein, eine Insel mit holländischem und französischem Territorium. Wir ließen es geschehen und gingen in das Marktrestaurant, wo wir unter den ersten Passagieren waren, die Frühstückten. Es war das zweite Frühstück auf dem Schiff, die Probierphase zu Ende und wir aßen in Maßen.
Auf dem Ausflugsprogramm stand: „Wir fahren mit dem knall gelben Gummiboot.“ Ich hatte den Farbfilm nicht vergessen, doch ein wenig aufgeregt waren wir beide. Das erste Mal Motorboot fahren, selbst am Steuer.
Die Aida-Ausflüge waren gut organisiert. Man trifft sich in Gruppen direkt am Peer, wenige Meter vom Ausstieg entfernt, checkt ein und wird, nachdem man in Zweierreihen geordnet wurde von den Aida-Betreuern den lokalen Führern übergeben. Mit dem Bus ging es 20 Minuten über die Insel und so leid es mir tut, es war kein Charming Island. In einer Bucht gelegen, befand sich die Station von Rhino Tours, unserem heutigen Tour-Operator.
Nach einer kurzen Verkaufsveranstaltung mit völlig überteuerten Preisen von Sonnenbrillen-Haltern, wasserdichten Handyhüllen und ebensolchen Seemannssäcken für die Sachen, die wir mit aufs Boot nehmen wollten, gab es eine kurze Einweisung für das Verhalten am heutigen Tag, dann wie man das Boot bedient und dann ging es auch schon los.
Das Boot verfügte über einen Gashebel, der eine N-Stellung – Leerlauf, wie beim Auto oder Gas –vorwärts verfügte. Dazu gab es noch ein Lenkrad, das nicht sehr direkt lenkte. Alle ein- und unterwiesen starteten wir von einer Anlegestelle in der Bucht zu unserer Spritztour. Es war mächtig Betrieb im Hafen. Zum einen ankerten überall Schiffe, es gab unzählige Bojen, die es zu umfahren galt, von links und rechts tauchten plötzlich fahrende Boote auf, die es zu rammen, das Ende des Ausfluges bedeutet hätte. So schlängelten wir uns als größere Gruppe von 8 Booten, und zwei Begleitbooten durch die Marina von Sankt Maarten. Da lagen richtig teure Yachten und unser gelben Gummiboote nahm man wohl von dort wie eine kleine Quietsche Enten in der Badewanne wahr.
Die Steuerung des Bootes war nicht so einfach. Es beschleunigte nicht auf Anhieb, sondern mit Verzögerung, wenn es aber einmal beschleunigte, dann wurde es so schnell, dass es mir mitunter unheimlich wurde und ich bei der hohen Geschwindigkeit das Gefühl hatte, dass ich das Boot nicht unter Kontrolle hatte. Bootsfahren ist wohl nichts für mich. Wir schlichen uns also so durch den Hafen, unterquerten die Brücke zum offenen Ozean und schipperten weiter vorbei an prunkvollen Yachten. Die Wellen wurden hier schon größer und wenn wir etwas schnellen fuhren, krachte das Boot von den Wellenkämmen in die Täler. Nichts für schwache Nerven. Wir fuhren in Richtung Flughafen-Strand, also an den berühmten Strand, wo die großen Flieger nur Meter über den Köpfen der Strandbesucher hinwegbrausten und dann nach 2-3 Sekunden auf der Insellandebahn aufsetzten. Bei uns waren es mehrere kleine Flieger, die wir im Landanflug beobachten konnten und ein großes Flugzeug startete. Die mit hoher Geschwindigkeit aus den Triebwerken ausgestoßenen Abgase des startenden Jumbos wirbelten erst den Sand am Strand auf, dann das Wasser und trugen dies bis zu unseren Booten, die wir uns doch noch ganz schön weit entfernt vom Strand befanden.
Nachdem wir hier einige Runden gedreht hatten und immer wieder zusammenzuckten, wenn ein Flieger über uns hinwegbrauste, schipperten wir zum Badestrand, wo wir 30 Meter vor dem Ufer hielten, die Boote festmachten und baden gingen.
Rückfahrt und wieder ging es durch die Hafeneinfahrt bei Hochbetrieb. Wir mit unseren Minibooten sahen wie Spielzeug zwischen den Luxusyachten aus, die auch mit ganz anderen Geschwindigkeiten vorwärts brausten. Nerven behalten, denn wie gesagt, so richtig machte das Boot nicht was es sollte.
Spaß hat es trotzdem gemacht.
Rückfahrt. Mittagessen auf dem Schiff.
Danach gingen wir sofort in den Fitnesssaal. Toma wanderte auf dem Laufband, ich lief 9 km.
Am Nachmittag gingen wir noch einmal von Bord in die Duty-Free Zone (also nach Europa), machten ein paar Bilder von der Insel und das war es dann auch schon.
Sonnenuntergang, Abendbrot und wenn ich schon nicht mehr mit einer Überraschung gerechnet hatte, so fand ich bei den Heißgetränken Oolongtee. Wow.
Tja um im Anschluss habe ich mich am Rechner ausgetobt und Bericht geschrieben. Während ich diesen schrie, lief auf dem Bordprogramm die Zaubershow. Der ersten Zuschauer, den sich der Unterhaltungsmanager herauspickte und fragte, wo her er kam, war ein älterer Herr aus Frankfurt / Oder. Als der Unterhaltungsmanager (aus München), der als Conférencier durch die Show führte dies erfuhr, lies er den Spruch ab: „Da haben sie ja schon mal den Hauptgewinn gezogen, hier gibt es Wasser und Strom.“ So etwas unter der Gürtellinie. Ich habe den Fernseher ausgeschaltet.

7.1.2025 Montag – Sankt Kitts

Hafen Basseterres

Der Tag begann zeitig, da wir auch sehr früh im Bett waren. Heute hatte das erste Restaurant schon 6.30 Uhr auf, und wir ergatterten als eine der ersten Gäste einen Tisch auf dem Achteraußendeck. Es war Sonnenaufgangszeit, doch der Himmel war bewölkt und so erhaschten wir nur die eine oder andere Farbenuance am Himmel. Wir liefen in die Bucht von Sankt Kitts ein und konnten dies alles vom Achterdeck aus beobachten.
Sankt Kitts gefiel mir schon gleich zu Beginn besser als die vorherige Insel. Sie hatte mehr Flair. Zum einen gab es viele Gebäude und wie immer sehr hübsch große Uhren im viktorianischen Stil und das Karibische war auch präsenter. Hängt ja vielleicht immer etwas davon ab, wo der Bus gerade entlangfährt.
Heute sollte es auf den Vulkan der Insel gehen und es ging zeitig los. Mit 30 Mitwanderern stiegen wir in zwei Safari-Busse, die am Ende des Peers schon auf uns warteten. Es ging quer durch die Insel bis zum Rand des Regenwaldes.
Hier übernahm der Guide und führte uns in einem Affenzahn nach oben. Doch nach 10-15 Minuten - Pause und das wiederholte sich in regelmäßigen Abständen. Diese Jo-Jo -Laufen schlaucht. Wir waren bergauf mit über 4 km pro Stunde unterwegs, weit über unserer normalen Wandergeschwindigkeit in den Alpen (zumindest bergauf).
Hinzu kam die tropische Temperatur von 26 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mildernde Umstände waren der sehr leichte Rucksack und der schattenspendende Regenwald. Aber auch da waren es 26 Grad. Der Weg war recht matschig und alles andere als eben.
Die Anstrengung war pulsmäßig wie beim Laufen, sagte meine Uhr dazu. Doch der Regenwald war recht schön. Unser Guide war ein typischer Local. Laut, Rasterlocken in einem Sack versteckt, der 30 Zentimeter auf seinem Kopf nach oben ragte, der ununterbrochen redete und immer einen kleinen Streit mit jemand anzetteln wollte. Besonders natürlich mit den Frauen in der Gruppe.
Die Gruppe war auch nicht sehr homogen. Wir bewegten uns am Ende des ersten Teiles, der die geübteren Wanderer versammelt hatte. Sehr ungewöhnlich für so eine Tour, dass die schwächeren am Ende liefen. Was soll’s. Laut Guide gab es keine giftigen Tiere, keine Mücken oder andere stechende Insekten, keine Raubtiere oder sonstige Gefahren im Regenwald. Seltsam. Trotz gut erhaltenen Waldes gab es keine Artenvielfallt. Woran dies wohl lag?
Nach einer Stunde Gehen wurde es noch anstrengender, denn jetzt wurde der Weg steiler und noch schwieriger zu begehen. Mein T-Shirt war schon nass, die Hosen dreckig und die neuen Wanderschuhe mussten Einiges aushalten. So schön und stimmungsvoll es war, wenn sich die Sonne ihren Weg durch das dichte Kronendach des Weges auf den Waldboden bahnte, so merkte man sofort die zusätzlichen Wärmegrade. Nach 1,5 Stunden machten wir eine kurze Rast mit Brotzeit (Rosinenbrotzeit) und Eiswasser (bei mir war nur Eis im Becher). Dann kam das finale, das steilste Stück des Weges, wo man schon die Hände benutzen zum Hochziehen musste. Das geschafft befanden wir uns auf dem Kraterrand. Wir gingen noch zu den zwei Stellen, von denen man in den Kessel hinabschauen konnte. Einen völligen Rundblick und einen freien Blick in die Caldera hatten wir nicht. Man sah ausschnittsweise einen See am Grund und die Hänge gegenüber.
Ein zwei Fotos und dann war auch der Aufenthalt hier oben schon zu Ende. Wir warteten bis alle ihre Selfies und Gipfelbilder gemacht hatten und stiegen dann wieder ab.
Jetzt war es nur noch heiß. Die Anstrengung bergauf fiel weg. Da es doch viele steile, klettrige Stellen gab, war das Tempo der Gruppe jedoch nicht viel schneller als hochzu. Die Schinderei bergauf hatte bei uns beträchtlich Kraft gekostet und bergab mussten wir die Reserven zuschalten. Schmutzig, glücklich und ausgepowert kamen wir nach 4,5 Stunden bei den Bussen wieder an. Die Schuhe total verschlammt.
Alle Bilder von der Vulkantour

Vulkantour

08.01.25

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Rückfahrt bis zum Hafen und dann stürzten wir uns noch ins Gewimmel der Touristen, die dort feierten. Es waren Amis, vom anderen Schiff, das an der Pier lag. Im Karaoke Café ging so richtig die Post ab. Die Amis sangen und tanzten zu den über den ganzen Platz hallenden Rhythmen. Die Deutschen können das wahrscheinlich nicht, zumindest nicht mit 0 Promille.
Auf dem Schiff wusch Toma dann als erstes unsere Wandersachen im Waschsalon auf Stockwerk sieben. Auch die Schuhe wurden vom Schlamm befreit. Für zwei Euro. Der Preis passte so gar nicht zum noblen Schiff. Jetzt hieß es warten, bis das erste Restaurant zum Dinieren öffnete.
Heißhungrig stürzten wir uns auf die indischen Speisen im Weite-Welt-Restaurant.

8.1.2025 Dienstag – Guadeloupe

Hafen -Pointe a- Pitre

Wir verschliefen den Sonnenaufgang und die Einfahrt in den Hafen, und dass obwohl wir heute wieder eine Aktivität 8.30 Uhr in der Frühe hatten. Tomas Uhr hatte sich gestern selbständig umgestellt, meine auch, aber auch wieder zurück. Das ist natürlich ein wenig tricky, besonders, wenn man dann zu spät am Schiff ist, weil die Uhr die falsche Zeit zeigt.
Aber heute sind wir ja wieder in der Europäischen Union und zwar in Frankreich. Alles wie Zuhause, nicht ganz, aber die Insel sieht schon wesentlich besser aus als die beiden vorangegangenen. Der riesen Vorteil in der EU zu sein, ist, dass wir Internet haben, grenzenlosen Datenverkehr und dass in 5G. Also haben wir gefühlte 100 Nachrichten bekommen, als wir das Roaming freigeschaltet haben.
Zwei Jahre nach meinem Ausscheiden aus der BP (genauer aus dem Projekt Steam und Power in Gelsenkirchen) haben die Kollegen immer noch Fragen, wie was geht. Da konnte ich jetzt helfen. Schön, wenn man gebraucht wird.
Der Hafen war heute etwas anders als sonst. (Nicht so kuschelig) Die Busse warteten gleich neben dem Schiff, und die 19 Personen, die Canyoning, wie wir, gebucht hatten, waren pünktlich abfahrbereit. Eine Stunde fuhren wir durch den linken Teil der Insel, dorthin, wo sich der Nationalpark befindet. Mitten im Nationalpark aussteigen und umkleiden. Außer den Badehosen und Socken bekamen wir alles vom Veranstalter gestellt. Eine dicke Neopren-Montur, die den Körper völlig bedeckte und darauf noch eine Neopren-Jacke. Galoschen, also Wasserschuhe, einen Helm und einen Klettergurt. Sogar die Brille und meine Sportuhr ließ ich im Rucksack im Bus zurück.
Bis es richtig losging, liefen wir noch einen knappen Kilometer in den Wald zu einem kleinen Wasserfall, der gut besucht war. Hier begann dann die Kletterei bergauf. Wir sollten die Wurzeln als Handgriffe benutzen, zum Seil bestand beim Veranstalter kein Vertrauen. So gingen wir bergauf, oder hangelten uns den Berg hoch. Es gab Kletterpassagen die bis zu 80 Grad Steigung aufwiesen und Stellen die durch mit Seilsicherungen am Rand und Stahlsprossen, die in den Fels getrieben waren, erst passierbar machten. Obwohl das Tempo heute ein wenig gemächlicher war als gestern, kam ich doch ab und zu außer Atem. Die Tour stand unter dem Motto „Adrenalin pur“, was mein Körper schon bergauf in rauen Mengen ausstieß. Irgendwann bei Puls 140 (geschätzt) war es dann auch geschafft und wir hatten den Startpunkt erreicht. Einweisung: 4 wichtige Punkte:
1. Es ist sehr glatt und rutschig.
2. Es gibt Löcher im Bachbett, vorsichtig darauf achten, wo man die Füße hinstellt.
3. Am besten man kriecht auf allen vieren.
4. Und immer sichern (also, wenn man vor einem Abseilen oben steht)
Die Einweisung in das Abseilen gab es auch gleich noch dazu. Bis auf ein älteres Pärchen waren, natürlich außer uns, alles kräftige, junge, sportlich Leute. Einige hatten auch schon Canyoning Erfahrungen. Das erste Stück war auch gleich eine Passage, die wir mit Abseilen überwinden mussten.
Dann kämpften wir uns durch das Flussbett, immer schön darauf achten, dass wir die Füße richtig setzten, nicht ausrutschten und uns den Kopf nicht stießen. Eine kleine Attraktion gab es sofort danach, in dem man durch ein Loch klettern musste, dass der Bach in die Felsen gespült hatte. Man hätte die Stelle auch umgehen können, aber es sollte halt Spaß machen. Toma passte gerade so durch, ich schrammte meine Kamera (Die Sony – Action – Kamera), die ich unter der Neoprenjacke hatte und die aus dem Reißverschluss hervorlugte und filmte, an dem oberen Lochrand.
Dann kam der große (größere, höhere) Wasserfall, 15 Meter oder mehr ging es in die Tiefe. Abseilen war wieder angesagt und das war schon anspruchsvoller.
Der Einstieg war ja in ganz schöner Höhe und schwindelfrei sollte man schon sein. Wir sicherten uns nur selbst, wie man das beim Klettern macht. Da die Felsen sehr rutschig waren und sobald man sich in Rücklage begeben hatte und nach unten hangelte, prasselte einem von oben das Wasser auf den Kopf, es ging ja in einen Wasserfall hinunter. Die Beine mussten durchgedrückt am Felsen bleiben, rutschte man ab, knallte der Körper gegen die Felswand. Gegen blaue Flecken/Blutergüsse gab es dann aber genug Kühlung von Wasserfall. Das Seil reichte bis kurz vor das Wasserbecken und man plumpste am Schluss dann in das kühle Nass. Diese Prozedur wiederholte sich noch 3 Mal, wobei die zu überwindenden Höhen immer unterschiedlich waren und auch, ob man nun mitten im Wasserlauf abstieg oder etwas daneben. Ich fühlte mich im Seil eigentlich sicher, aber unheimlich war es doch ein wenig. Adrenalin pur. Kleinere Stufen im Abgang des Sturzbaches wurden ohne Seil überwunden und nach der letzten Kletttertour folgte noch eine Rutschpartie auf dem Po direkt im Flussbett. Da erinnerte das Bachbett an eine Wasserrutsche in einem Vergnügungspark. Als wir schon dachten, damit wäre das Vergnügen schon vorbei und die Adrenalinausschüttung beendet, weit getäuscht.
Den Abschluss bildete ein Sprung von gut 6 Meter Höhe in ein Becken, dass der Fluss dem felsigen Untergrund abgetrotzt hatte. Am Rand, wo man springen musste war es glitschig und bei einem Fehltritt wäre man an der Felswand aufgeprallt, bevor man ins Wasser geplumpst wäre. Aber alle schafften den Sprung unbeschadet in das Becken. Außer ein paar blaue Flecken und Abschürfungen ist wohl nichts passiert. Eine perfekt von der Natur durchkomponierte Tour. Zu Fuß zurück zum Bus, Rückfahrt, einchecken auf dem Schiff. Unser Shampoo in der Dusche war immer noch nicht gewechselt. Schon den zweiten Tag. Ärgerlich, aber Kleinigkeit.
Bilder habe ich so gut wie keine gemacht. Wie die Filme mit der Actioncam geworden sind, werden wir sehen.
Was hat der Tag gebracht? Ein neues bestandenes Abenteuer, Muskelkater und die treffende Bemerkung unserer Tochter: „Ein bisschen bekloppt seid ihr schon.“ Ich würde ergänzen, je oller, desto doller.

9.1.2025 Donnerstag – Dominica

Hafen Roseau

Aufgestanden sind wir noch so rechtzeitig, dass ich ein paar Fotos vom Sonnenaufgang bzw. von der Sonnenaufgangsstimmung machen konnte. Denn die Sonne ging hinter den Bergen von Dominica im Atlantik auf und wir befanden uns auf der karibischen Seite der Insel, sodass die Sonne nicht zu sehen war, wie sie ihren Tageslauf begann.
Frühstück wurde zügig abgearbeitet und dann hieß es schon Sachen packen für den Ausflug. Auf unsere Frage gestern am Ausflugschalter, was wir mitnehmen sollten und wie wir uns den Ausflug vorstellen können, wusste keiner Bescheid. So dass wir nun auch nicht wussten, was wir mitnehmen sollten. Was wir in der Beschreibung entnahmen war: 7,5 Stunden moderate Wanderung mit einer Flussdurch-querung. Der Grund für die Unwissenheit kristallisierte sich im Laufe des Tages heraus, der Ausflug wurde von der Aida Luna zum ersten Mal angeboten. Und keiner wusste Bescheid!!! Es musste ja etwas Außerordentliches werden, da die Kosten mit 169 Euro pro Person zu Buche schlugen. Der teuerste Ausflug auf der ganzen Fahrt.
Mit zwei Bussen fuhren wir in einer kleinen Gruppe von 13 Gästen hinauf in die Berge der Insel. Wie schon auf der letzten Insel in einen Nationalpark. Zu uns hatte sich Max gesellt, ein Aida-Mitarbeiter, um den Ausflug zu dokumentieren (möglicherweise mit uns als Versuchskaninchen zu schauen, wie das abläuft). Es lief so ab, dass wir einen Führer bekamen, einen junger Mann von der Insel, der fragte, ob wir Wasser wollen. Wir zumindest wollten, denn es war schon am Morgen sehr heiß, und es sollte am Tage bis zu 30 Grad im Schatten werden.
Nachdem das Wasser verteilt war, erklärte Naphen – der lokale Guide - kurz, dass die Strecke in drei Abschnitte eingeteilt ist, wir uns beeilen müssten, da es halb Fünf dunkel wird und dann ging es auch schon los.
Der Weg führte wie beim Aufstieg auf den Vulkan durch einen schönen Regenwald. Die Strecke war anfänglich besser als der Aufstieg zum Vulkan vor zwei Tagen. Erstes Zwischenziel erreichten wir zeitgemäß und natürlich wieder Jo-Jo-Gehend, also schnell bergauf und dann nach 5-10 Minuten warten, bis alle da sind und wieder losrennen, für die Letzten die ankamen natürlich ohne Pause. Wo bekommen die Guides bloß ihre Ausbildung, wahrscheinlich bei einem anderen Guide, der auch Jo-Jo-Läuft.
Die Überquerung des Breakfast Rivers, DIE Flussüberquerung (in der Beschreibung angegeben), war geradezu lächerlich einfach. 1,5 -2 Meter breiter Bach konnte auf Steinen im Flussbett bequemst überwunden werden. Wobei überwinden schon arg übertrieben ist.
Auf der anderen Bachseite begann dann ein etwas steilerer Aufstieg. Schade nur, dass hier kein Regenwald uns Schatten spendete. Schwitzen war angesagt. Es war schon richtig anstrengend und die Gruppe zog sich immer weiter auseinander. Die Pausen wurden immer länger, da die Schwächeren Gäste relativ immer länger benötigten. Da stelle ich mir die Frage, wie wir ohne Max, also nur mit einem Guide die Tour bestritten hätten. Dafür hatten wir als Vornegehende immer wieder Zeit die Ausblicke zu genießen und Fotos zu machen.
Angekommen auf dem höchsten Punkt der Wanderung hatten wir einen fantastischen Ausblick in beide Richtungen, im Norden der Atlantik, im Süden die Karibik, unter uns dampfende Vulkanseen und ein immergrüner Regenwald.
Auf der Bergkuppe hatten wir schon mehr Höhenmeter gemacht als bei unserer Vulkanwanderung.
Am Wegesrand tolle Blumen (Orchideen), Vögel im Dickicht, die wir leider nur hörten.
Oben am höchsten Punkt entschieden sich zwei unserer Mitwanderer, es hierbei zu belassen und nach einer Pause von hier den Rückweg anzutreten. Eine sehr vernünftige Entscheidung. Der Abstieg vom höchsten Punkt hinab zum kochenden See hatte es in sich. Sehr rutschig, die Wege waren nicht gepflegt, wenn die Natur oder die Wanderer etwas zerstört hatten, dann fehlten eben Stufen oder der Weg verwandelte sich in ein Schlammbad, was besonders an den steilen Abschnitten problematisch war, da es dann, ins Rutschen gekommen, kein Halten gab.
Im Laufe des Abstieges benötigten wir des Öfteren unsere Hände zum Klettern, wenn mal zwei oder drei Stufen auf einmal zu überwinden waren. Es ging nur sehr mühsam voran und ungefährlich war es auch nicht. Da die Gruppe nun eng zusammenging, hätte ein Ausrutscher wohl fatale Folgen und zwar nicht nur für den Ausgerutschten gehabt, sondern auch für die vor ihm Laufenden.
Doch die Ausblicke und die Landschaft entschädigten für die Strapazen, die wir auf uns nehmen durften. Je weiter wir ins Tal hinunter kamen, umso mehr roch es nach Schwefelwasserstoff. Da wir das H2S noch wahrnahmen, war die Konzentration nicht tödlich. Dampf strömte aus vielen Spalten und Löchern.
Der Boden im Tal war typisch für vulkanische Landschaften. Sublimierter Schwefel und farbenfrohe Ablagerungen in den Bachläufen prägten den Grund. Es galt aber, noch etliche Meter bis zum kochenden See zu gehen. Dabei ging es durch Bachläufe und da schauten wir schon nicht mehr so genau hin, ob wir mal mit den Schuhen im Wasser landeten, denn die Schuhe waren zum einen sehr schlammig und konnten nur sauberer werden und bei den meisten auch nass (wer keine wasserdichten Wanderschuhe anhatte)
und zum anderen waren wir schon erschöpft und nahmen den sicheren und bequemeren Weg. Da die Steine sehr glitschig waren, konnte ein falscher Tritt schon die Landung im Bach bedeuten. Da war der Breakfast River eine absolute zu vergessende Kleinigkeit. Da an den Bachrändern grelle Farben den Wasserlauf schmückten, war auch nicht ganz klar, ob der Wasserlauf dem Material der Schuhe oder der Haut etwas anhaben würden.
Da wäre eine Sicherheitseinweisung keine schlechte Idee gewesen. Informationen vom Reiseführer gab es leider auch keine. Na egal, wir sahen ja, dass es dampfte und dass man da nicht unbedingt die Nase reinsteckt ist ja auch so klar und wenn es in einem Tümpel blubbert, dann wird das Wasser wohl heiß sein, kochend heiß.
Ich war der Letzte (es gab ja auch viel zu fotografieren), verlor den Anschluss und dann kurzzeitig den Weg, als er über den Fluss führte und krachte dann hin, zum Glück so ziemlich unbeschadet (und unbemerkt). Es war wohl der Hunger, denn Essenspausen haben wir auch nicht gemacht. Ich aß ein paar Traubenzuckertabletten und eine „Bifi“, die wir gestern spendiert bekommen hatten. Danach ging es etwas besser.
Der kochende See, ein Krater, blubberte so vor sich hin, das verdampfte Wasser vernebelte so ziemlich immer die Sicht, bis auf die Augenblicke, wenn der Dampf vom Wind weggeweht wurde, dann hieß es schnell den Auslöser drücken.
Am See traf ich dann wieder auf die Anderen. Tja und man glaubt es wohl kaum, hier gab es kostenloses Internet (Damit hätte ich ja als Veranstalter Werbung gemacht.) Eine Transmitterstation 20 Meter über dem Rastplatz ermöglichte eine Kommunikation mit der weiten Welt. Das hatte mir zum Glück ein anderer Wanderer gesagt und nicht unser Wanderleiter, der hatte ja eh Netz. Toma lud sich die neuesten Nachrichten runter.
Rückzu ging es beschwerlich bergauf. Die steilen fast senkrechten Abschnitte vom Abstieg mussten wir ja wieder rauf. Die Kräfte waren so ziemlich aufgebraucht. Mir fiel es schon arg schwer das extrem steile Stück vom dampfenden Tal bis zum höchsten Punkt hinaufzukraxeln.
Am höchsten Punkt machten wir noch ein Gruppenfoto und dann ging es zügig bergab. Für mich der leichte Teil der Strecke für andere der mühsamere.
Genau auf den Punkt, wie im Programm angegeben erreichten wir nach 7,5 Stunden das Ziel. Alle waren glücklich, aber auch ein wenig verstimmt über die schlechte Information zu dem, was uns heute erwartet hatte. Insgesamt haben wir 1080 Höhenmeter (rauf und runter) bewältigt 14,5 Kilometer, etliche stark ausgesetzte Teilstücke und mehrere Klettereinheiten mit Zuhilfenahme der Hände. Meine Sportuhr wies 2450 verbrauchte Kcal durch die Wanderung aus. Die Wanderung war auf Basis der Zahlen doppelt so anstrengend wie die Vulkanwanderung und die war als schwer eingestuft. Einige haben eher abgebrochen, einige sich mit den letzten Kräften ins Ziel geschleppt. Da hätte es schon sein können, dass man auf den letzten Metern umknickt oder hinfällt, wenn die Kraft und Konzentration zu Ende ist.
Alle Bilder von der Wanderung

Wanderung-zum-See

09.01.25

60 Bilder


Heute (am nächsten Tag als wir vom Ausflug auf St. Lucia zurückkamen) steckte an der Tür ein Dankeschön Briefchen mit einer Entschuldigung und einer Gutschrift. Das ist ja sehr nett von Aida.

Hungrig und ausgelaugt ging es mit dem Minibus zur Aida zurück. Die Schuhe und Hosen waren extrem schmutzig, sodass wir erst einmal im Waschsalon die Sachen reinigten. Danach Essen. Ein wenig nur Kulturprogramm von der Seite reingeschaut, dann fielen uns die Augen zu.

10.1.2025 Freitag – St. Lucia

Hafen Castries

Der Tag begann mit einer schönen Einfahrt in den Hafen von Castries der Hauptstadt von St. Lucia.
Programm heute war wohl eines, wie ich es für alle Tage erwartet hatte. Die letzten drei Tage bisher waren wohl alle eher die Ausnahme (tolle Ausnahmen, aus unseren Sicht) für eine Aida-Fahrt als die Regel. Heute also als Gruppe mit dem Bus auf der Insel unterwegs. Eine lokale karibische Reiseleiterin war mit an Bord des Busses und vermittelte viel Wissenswertes über die Insel.
Auf der Insel, ein wenig englisch geprägt, herrschte Linksverkehr, sie war sehr grün und bewaldet, eine der schöneren Inseln.
Auf dem Programm stand der Besuch eines botanischen Gartens, der aber ziemlich weit weg vom Hafen war. Anderthalb Stunden Busfahrt hin und wieder zurück bei knapp zwei Stunden Aktivitäten vor Ort (Besuch des Gartens und Aufenthalt am Strand), da ist das Verhältnis leicht schief. Da aber die Insel an sich sehr schön ist, wurde es nicht gar zu langweilig im Bus.
Der botanische Garten, schön gepflegt, beherbergte einen Wasserfall, nur ein wenig größer als die wir im Canyoning abgestiegen sind. Endlich konnte ich mal auf einen Ausflug meinen kompletten Fotorucksack mitnehmen und das große Tele kam zum ersten Mal zum Einsatz.
Sehr erfolgreich, wobei da eine Menge Glück dabei war. Denn ich hatte gerade den Fotoapparat auf eine Bananenblüte gerichtet, als von hinten ein Kolibri sich ihr näherte und an ihrem Nektar labte.
Ein anderer kleiner tropischer Vogel, den ich im Dickicht sah und auf Verdacht den Auslöser drückte, hatte gerade einen Minisalamander im Maul, was ich erst bemerkte, als ich mir die Bilder auf dem Computer angeschaut habe.
Alle Bilder vom botanischen Garten

Botanischer-Gartren

10-11.01.25

26 Bilder

Im Anschluss an den botanischen Garten fuhren wir durch die Stadt …., wo sich alle auf ein großes Fest vorbereiteten, zum Strand. Ein reicher Russe war gestorben und heute sollten die Trauerfeierlichkeiten stattfinden. Der Strand war klein und kuschelig, ein sehr beliebter Platz auch bei den Einheimischen.
Da diese aber heute etwas Besseres vorhatten, nämlich zu feiern, hatten wir den Strand so gut wie für uns alleine. Teilen mussten wir ihn nur mit den Kokosnussverkäufern, die ein Kokosnuss für 5 Dollar verkauften.
Das Wasser war erfrischend warm und klar.
Auf der Rückfahrt stoppten wir noch einmal an einen Aussichtspunkt auf die berühmten zwei Kegelberge gleich neben… . Den Rest der Fahrt verschlief ich, bis wir uns dann in einem Stau vor dem Hafen wiederfanden.
Aida hatte uns mehrere Mails auf unser Zimmer über das interne Netz geschickt, dass sie unsere Ausflüge in die Rumdestillerie gestrichen hat und uns dafür einen Ausflug in eine Rumfabrik anbot. Nur hatten wir solch einen Ausflug gar nicht gebucht. Einige 100 Euro waren plötzlich auf unserem Bordkonto gutgeschrieben, unklar war nur wofür. Also gingen wir zur Rezeption und fragten nach dem Ausflugsmanager. Die konnte uns die gewünschte Ausflüge auch nicht buchen, aber wir fanden eine Lösung in einem Alternativprogramm und lösten das Wirrwarr auf.
Von dem Ausflug hatten wir doch Hunger bekommen (Mittag war nicht inkludiert) und nutzten zum ersten Mal die Kuchenbar. Tiroler Schnitte, köstlich.
Auslaufen, Sonnenuntergang ohne Sonne, leckere Abendbrot, Bericht schreiben. Das Abendprogramm heute ist nicht so wirklich unser Ding.

11.1.2025 Samstag – Barbados

Hafen Bridgetown

Der Morgen begann mit der Einfädelung in den Hafen von Bridgetown. Die Sonne, die gerade hinter den Hügeln der Insel hervorkroch, beleuchtete die Schiffe, die bereits an der Peer lagen, bombastisch.
Als wir die Peer betraten, setzten wir unseren Fuß auf den Boden des 100-sten Landes (gezählt nach Ländern, die in der UNO Mitglied sind). Den heutigen Ausflug hatten wir gestern Abend noch schnell umgebucht. Das Schiff hatte an einer Außenposition am Ende der Peer festgemacht. Damit wir schneller zum Hafeneingang kamen und nicht den beschwerlichen Fußweg auf uns nehmen mussten, hatte der Hafen einen besonderen Service organisiert, man konnte mit einem Transferbus bis zum Eingang fahren. Das Angebot nutzten wir dankbar. Wie immer ging es durch eine Ladenzone, die wir aber aufgrund der knappen Zeit schnell durchliefen. Der Bus stand schon bereit, wir checkten unproblematisch ein und los ging es durch das englisch-viktorianisch angehauchte Städtchen. Der Beachclub war keine 10 Minuten entfernt und wir wurden freundlich im Club begrüßt, erhielten alle Infos für den Vormittag und bestiegen sofort das Ausflugsboot, um zu dem ersten Schnorchel-Spot zu gelangen. An die Sicherheit war gedacht, denn alle, die ins Wasser wollten, mussten eine Schwimmweste anlegen. Schon wenige Meter neben dem Boot befand sich in acht Meter Wassertiefe das im letzten Jahrhundert gesunkene Schiff.
Viele verschiede bunte Fische umkreisten das Wrack, Es gab sogar Korallen, die sich auf dem untergegangenen Boot angesiedelt hatten. Das Wasser war kristallklar, angenehm warm und man wollte eigentlich gar nicht wieder zurück zum Boot. Gut und mit weiter Vorausschau wurden vom Veranstalter keine Flossen ausgeliehen, denn es waren doch viele Menschen im Wasser und die Flossen hätten eine zusätzliche Gefahr dargestellt. Rauf auf das Boot und nach 100 Metern wieder ins Wasser, wo schon viele Urlauber nach den Schildkröten Ausschau hielten. Wir gesellten uns dazu und kaum, dass wir nach unten schauten sahen wir einen Rochen am Meeresboden schwimmen. Wow. Rochen sind doch nicht so gewöhnlich. Und es kam noch besser. Bis zu vier Tiere umkreisten uns oder besser unter uns. Ein Guide tauchte hinab und fütterte den größten der Rochen. Dieser hatte schon Ausmaße eines Menschen, zumindest in der Länge und Breite. Da wir schon Schildkröten unter Wasser gesehen hatten, waren die Rochen eh viel aufregender und interessanter zu beobachten, als die Kröten. Die Guides gaben aber alles, um den Gästen die Schildkröten zu zeigen, wenn sie eine gespottet hatten. Es hätte noch länger dauern können, aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Von hier ging es zum Strand. Meine Schuhe, die ich auf dem Boot vergessen hatten, trug mir der Veranstalter nach und dann konnten wir uns dem Sonnenbaden widmen, den jeder bekam eine eigene Liege mit schattenspendenden Sonnenschirm zugewiesen. Zum Glück (zumindest meinem Glück) regnete es erst ein wenig, bevor die Sonne rauskam, denn diese brannte schon sehr stark. Die aufmerksamen Jungs am Strand brachten uns für den Gutschein etwas angenehm Kaltes zu trinken, während wir das kostenlose WLAN ausgiebig nutzten.
Rückfahrt laut Plan mit dem Bus und noch einmal erhaschten wir mit einem Blick einige Sehenswürdigkeiten der Karibikinsel. Auf dem Schiff dann wieder Schlaraffenland beim Mittagessen. Ein fantastisches Mittagessen, Bericht geschrieben, Kaffeetrinken gewesen und ab 16 Uhr dann geschaut, welche Aida-Reisen noch für uns passen könnten. Wir haben zwei gefunden. Mal sehen, ob wir nach den 14 Tagen es wieder machen werden.
Dann war aber die Luft raus und ich fiel erst einmal in einen Tiefschlaf, verpasste den schönsten Sonnenuntergang, war aber zum Abendbrot wieder fit. Heute wurden die Gäste verabschiedet, die eine Woche vor uns eingecheckt hatten. Weiße Tischdecken, alles sehr festlich. Doch heute Abend, als wir den schützenden Hafen verlassen hatten, begann das Schiff zu schwanken. Toma warf nach kurzer Überlegung eine Tablette gegen Übelkeit ein. Gerade noch rechtzeitig. Zwei Tage ging es ohne und wir hatten schon gedacht, dass sich ihr Körper an die neue Situation gewöhnt hatte. Obwohl kein Wind herrschte, kein Wellengang war, schwang das Schiff hin und her. Als wir den Gang zum Restaurant entlangliefen, schaute man auf uns, als ob wir volltrunken zum nächsten Lokal torkelten. Das Essen holen erforderte volle Konzentration. Jetzt gibt es gleich einen Sektempfang bzw. eine Verabschiedung.

12.1.2025 Sonntag – Martinique

Hafen Fort-De-France

Ausgeschlafen. Den heutigen Tag verbrachten wir wieder in der Europäischen Union. Es gab also Whatsapp und Telegram Nachrichten zum Frühstück zum Nulltarif.
Der Ausflugsbus fuhr zu einer humanen Zeit von 9.45 Uhr direkt vor dem Schiff los. Etwa 45 Mitreisende hatten den Ausflug gebucht. Es ging in eine Rum-Destille, was wir eigentlich nicht machen wollten. So ganz können wir es nicht nachvollziehen, wie wir zu diesem Ausflug gekommen sind. Wir hatten auch die Badesachen mit. Es gab aber gar keinen Badestopp. Diese ganze Umbucherei, da blickt kein Mensch mehr durch, wenn zwei oder drei Ausflüge abgesagt werden und von den neu gewählten dann wieder einer. Und das alles nicht schriftlich, sondern im digitalen Format des Bordjournals, wo man nichts nachvollziehen kann.
Also Busfahrt über die Insel zur Destille. Die Destille war ein Lost Place oder eine Industrieruine.
Das Anwesen, wo sie sich befand, war dafür aber wunderschön. Ein toller Park mit Seen und vielen Skulpturen in der Landschaft integriert. Ideal zum Erholen. Wir stapften aber mit allen 45 Personen durch die Reste einer Rumfabrik, die bereits in den 80-ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ihre Pforten geschlossen hatte. Wenn die Reiseführerin erzählte hörten im allerbesten Falle die 10 Leute, die nah genug zu ihr standen, was sie sprach. In der lauten Fabrikhalle wohl eher noch weniger.
Das absolute Highlight für mich war eine originale Destillationskolonne quer aufgeschnitten mit allen Einbauten – Glockenböden vom Feinsten - ein super Anschauungsobjekt für angehende Chemieingenieure.
An der Rum-Verkostung nahm ich nicht teil, sonderte mich in den Park ab und fotografierte die dort anwesenden Vögel. Die anderen Gäste haben den Park nicht einmal gesehen.

Destillerie

12.01.25

8 Bilder

Park

12-13.01.25

12 Bilder

Dann endlich ging es in die Kirche. Es ist ja Sonntag heute und somit Pflicht. (10 Minuten Aufenthalt für Gott.)
Die letzte Station, der botanische Garten, ebenso unbedingte Pflicht bei einem Besuch von Martinique. Sehr schön. Am Eingang eine Futterstation für Kolibris, die diese sehr intensiv nutzten. Da hatten die Blumen erst einmal das Nachsehen. Einige schöne Bilder von den Kolibris in der Luft sind geworden.
Aber auch der Garten hatte wunderschöne Aussichten gepaart mit herrlichen Pflanzen zu bieten. Ein Baumpfad rundete die 50 Minuten Aufenthalt ab. Dann zurück zum Bus und Schiff.
Mit einer so großen Gruppe etwas anzuschauen, das macht wirklich keinen Spaß. Hinzu kommt, dass man die Hälfte der Zeit im Bus verbringt. Also Aida – Ausflüge könnt ihr nicht. Die Lust, erneut mit Aida unterwegs zu sein, schwindet.
Da die normalen Restaurants schon geschlossen hatten, als wir auf dem Schiff ankamen, gingen wir in die Almhütte. Das Essen gibt es hier umsonst, nur die Getränke sind zu bezahlen. Aber es war recht lecker und bis zum Abendbrot wären wir verhungert.

Hier noch die Bilder von unserem heutigen Ausflug in den bottanischen Garten.

Botanischer-Garten

12-13.01.25

23 Bilder

Kolibri

13.01.25

26 Bilder

13.1.2025 Montag – Zweiter Seetag

Von Fort-De-France nach Willemstad

Ausschlafen. Selbst der Sonnenaufgang fand bei fast vollständig bedeckten Himmel nicht statt.
Deswegen ein Bild von den Tagen davor.

Am Tag sollte es fast durchgängig regnen. Wir fuhren in einer Regenwolke, die so tief hing, dass sie ihr Wasser, dass sie aus dem Ozean aufnahm, fast sofort wieder in diesen zurückschüttete. Es fühlte sich an, als führen wir unter einer Watteglocke, die sich gemeinsam mit uns über das Meer schob. Nachdem Frühstück gingen wir beide zusammen ins Fitness-Center, die Kalorien auf dem Laufband abzulaufen. Damit war schon der aktivste Teil des Tages beendet.
Für den Rest des Tages musste nur der Gutschein für die Wellness-Oase eingelöst werden. Am Vormittag war ein riesen Andrang (da das Sonnendeck heute beregnet wurde) und wir wurden gebeten am Nachmittag wieder zu kommen. Also Buch lesen und ein paar Bilder entwickeln. Mittagessen, Sauna. Sehr schöner Wellnessbereich. Es ist schon toll, dass man den Urlaub hier auf so vielfältige Art und Weise verbringen kann.
Heute sind die Restaurants etwas voller, da die Außenbereiche wegen des Regens in allen weggefallen sind.
Als wir heute noch einmal den gestrigen Tag rekapitulierten, fiel uns ein, dass wir uns 1994 nach der Parisreise über Pfingsten mit dem Bus geschworen haben, nie wieder Busreisen in großer Gruppe. Wir hätten unseren Schwur nicht vergessen sollen. Deshalb buchten wir auch die Aktivität am letzten Landtag, einen Busausflug, um und fahren jetzt auf Schnorcheltour.
Als wir heute Abend in unseren Account schauten, hat uns Aida auf die von uns gewünschte Kajaktour gebucht, die eigentlich ausgebucht war. Das Ausflugsteam bemüht sich doch ordentlich.
PS.: Auf der Wanderung zum kochenden See hat sich die Jüngste unserer Gruppe (eine Leistungssportlerin) einen Ermüdungsbruch zugezogen.
Am Abend dann nach dem Essen gemeinsam Tanzen. Obwohl die Musik nur bedingt tanzbar war, hatte doch Toma ihr Vergnügen.

14.1.2025 Dienstag – Curaçao

Hafen Willemstad

Einfahrt in den Hafen verschlafen. Das ist leider wirklich Schade. Denn der Hafen von Curacao ist der mit Abstand beeindruckenste auf der bisherigen Reise.
Willemstad ist wunderschön, schon vom Schiff aus hat man Lust, an Land zu gehen. Das war bisher nur selten der Fall, wenn überhaupt. Heute juckte es so richtig, die Stadt selbständig zu erkunden. Den Vormittag hatten wir frei und so gingen wir nach dem Frühstück auf Erkundungstour.
Viele schöne bunte Fassaden, tolle Häuser, bemalt, spannend besprüht, an jeder Ecke etwas Künstlerisches, oft auch sehr einfach, fast immer knallbunt, oft originell und anschauenswert. Über die Ponton-Fußgängerbrücke ging es ins Zentrum. Ja, ich würde fast sagen, Wilhelmsstadt ist schöner als Amsterdam, natürlich kleiner und nicht so historisch aber wirklich sehenswert. So hatte ich mir eigentlich alle Karibikinseln vorgestellt.
Mittagessen auf dem Schiff und dann wieder voll ins Risiko, eine Bustour in den Norden der Insel mit Badestopp. Eine Stunde Fahrt, nach 15 Minuten nur noch Hecken zu sehen und ich schlief 45 Minuten, wachte kurz vor dem ersten Halt auf.
Ein Zugang zum Meer, wo wir hohe Wellen sehen sollten. Es regnete und hohe Wellen sahen wir nicht. Eine Stunde Fahrt für absolut nichts (doch ich nutzte die Toilette).
Von hier zum schönsten Strand der Karibik, wie unser Reiseleiter meinte. Toma ging ins Wasser, ich wartete auf sie. Der Strand war so lala. Wir hatten schon einen viel Schöneren auf dieser Reise. Weiter ging es durch die Heckenlandschaft
Die Insel selbst war für mich die bisher unspektakulärste. 3. Stopp eine Galerie der bekannten Malerin (Sanchez?). Eine Form der naiven Malerei, also für mich verständlich.
Letzter Stopp nun schon bei monsunartigem Regen, der See mit den Flamingos. Wir durften nicht aussteigen und machten die Fotos durch das Busfenster während eines zweiminütigen Haltes.
Im Regen zurück zum Schiff, Abendbrot und schnell noch ein Foto von der schön beleuchteten Hafenstadt.
So ist das mit dem Risiko.

Im Übrigen haben sie auf Curacao eine Raffinerie, die zurzeit steht, weil sie wegen Sanktionen kein Öl aus Venezuela verarbeiten darf. Was ein Blödsinn diese Sanktionen. Da verdienen sich die Amis wieder eine goldene Nase, da sie die Raffinerieprodukte dorthin exportieren.
Alle Bilder von Willemstad, dem wunderbaren Hafen auf Curacao.

Willemstad

15.01.25

26 Bilder

15.1.2025 Mittwoch – Bonaire

Hafen Kralendijk

Auch eine holländische Insel, die zweitgrößte, aber die am wenig bevölkerte.
Heute waren wir mit dem Schulbus unterwegs, nicht ganz so große Gruppe und der Ausflug hat mir gut gefallen. Ein Niederländer hat die Tour auf Deutsch geführt. Und egal, ob Englisch oder Deutsch, die Niederländer klingen irgendwie immer nett. Aber es war wohl eher, dass wir etwas gesehen haben, nicht nur Hecken, sondern Natur.
Naturschutz wird auf der Insel großgeschrieben und die Auswirkungen nehmen Gestalt an. Wir sahen wilde Esel, Flamingos die bis zu 25.000 Vögeln hier auf der Insel brüten, erfuhren über die Mangroven etwas und ebenso über die Kakteen, wie aus ihnen Zäune gebaut werden. Wir querten die Insel bis zu Lac Bay und hielten dort die Füße ins Wasser.
1 Stunde Badeaufenthalt bei kristallklaren Wasser, Sonnenschein, weißem Strand na und ein paar karibischen Häusle. Die Badebucht war in etwa wie der Balaton, brühwarm und flach, flach, ewig flach. Nur die Farben waren unglaublich blau, Farben, wenn sie auf dem Foto sind, die niemand glaubt, weil sie aussehen wie gephotoshoped.
Auf dem Rückweg erneut Flamingos, einen Tropical (Vogel) und einen Kara-Kara, der auf der Insel Vaga- Vaga, der faule Vogel genannt wird. Zum Mittagessen rechtzeitig zurück auf dem Schiff.
Die Erholungsphase auf dem Schiff war nur kurz, denn wir wollten noch einmal an Land und Strand.

Ausflug zur Lac Bay

15.01.25

15 Bilder

Der Strand war direkt am Ende des Schiffes Princess Emerald, das am Kai vor uns lag.
Also keine 10 Minuten Fußweg entfernt. Wir gingen in Badesachen ohne Handtuch. Der Strand war ein Steg mit angeschlossener Plattform von der zwei Treppen ins Wasser führten. Hier hatten sich nicht nur Urlauber vom Schiff versammelt, sondern auch sehr viele vom Personal hatten die Gelegenheit ergriffen, sich im Meer zu erfrischen. Von der Plattform konnte man bis auf den Grund schauen. Klares, warmes Wasser lud zum Schwimmen ein. Fische waren von oben keine zu sehen, es gab ja auch kein Riff. Im Wasser schwammen dann doch einige Fische und je länger wir im Wasser weilten, umso mehr Fische erkannten wir. Es waren zwar keine riesigen Schwärme, davon sahen wir nur einen, sondern einzelne Exemplare. Dann gab es auch noch interessante Begegnungen, eine Art Flunder, die sich in den Sand eingrub und dann nicht mehr zu sehen war, ein junge Moräne schlänglte sich durch die Steine unter der Plattform und eine Art Steinfisch verharrte würdevoll, fast gar nicht zu erkennen auf dem Meeresgrund und wartete, dass ihm ein Fisch vor das Maul schwamm. Obwohl wir uns lange über ihm aufgehalten haben, einen Jagderfolg konnte er nicht erzielen.
Dann noch einmal zum Schiff, umziehen und den Hafen anschauen.
Er war auch sehr schön, zwar nicht so groß und protzig wie in Curacoa, doch bunt, lebendig und karibisch.
Tja und dann liefen uns noch zwei Tiere über den Weg, ein Leguan und der Papagei, den es nur hier auf der Insel geben soll.
Ein absolut perfekter Ausflugstag, genauso hatte ich mir die gesamte Reise vorgestellt. Tja und Internet gab es auch noch for free im Hafenstädtchen.
Auslaufen aus Kralendijk direkt während des Sonnenunterganges

16.1.2025 Donnerstag – Aruba

Hafen Oranjestad

Aruba, die letzte der ABC-Inseln.
Es ging zum Strand, Kajak-Fahren und Schnorcheln. Das Kajakfahren war anstrengend und ging kurz auf das offene Meer raus, dann zurück an den Strand und zurück zum Ausgangspunkt. Also nichts Besonderes, sich auspowern beim Kajaken.
Aussteigen aus dem Kajak, Flossen anziehen, Maske aufsetzten und los ging es zum Schnorcheln (in der Gruppe).
Die Unterwasserwelt war nicht schlecht und wir schwammen auch in Richtung offenes Meer, wobei es relativ lange flach war. Dann zeigten sich aber auf dem Meeresgrund die ersten Korallen und die Anzahl der Fische nahm auch zu.
Wenn die Korallen in der ufernahen Zone totgetrampelt waren, so gab es weiter draußen, es war schon eine ordentliche Entfernung bis zum Strand, eine relativ vielfältige Flora. Also ein schöner Schnorchelausflug zum Abschluss der Reise.
Den Nachmittag nutzten wir wie gestern erneut für einen individuellen Ausflug an Land. Aruba bzw. der Hafen von Aruba ist ebenso schön wie die anderen ABC-Inseln-Häfen. Vielleicht sogar am schönsten.
Er hat eine große Einkaufsmeile und daran schließt sich ein kleiner Park an, daran ein Strand und im Park und Strand hatten wir tolle Tierbegegnungen. Im Park waren es Iguanas, große Exemplare, die sich hier tummelten
und am Strand konnten wir hautnah erleben, wie Pelikane fischen. Ich hatte schon gedacht, dass ich mich vor Wut in den…., da ich kein Tele mitgenommen hatte, doch die Vögel jagten so nah, dass das 120 mm – Objektiv gerade noch ausreichend für anständige Bilder war.
Sie schwangen sich aus dem Wasser, gar nicht mal hoch in die Luft, vielleicht 10 Meter, manchmal noch weniger und stürzten sich dann nach kurzer Orientierungsphase, wo denn der Fisch gerade ist, in das Meer und ließen den Fisch aber auch sofort in ihrem Beutel unterhalb des Schnabels verschwinden.
Denn über den Pelikanen kreisten die Möwen und ganz dreiste Möwen landeten auch auf den Rücken der Pelikane und versuchten ihnen den Fang abspenstig zu machen. Ein sensationelles Schauspiel.
Die besten Bilder von der Jagd der Pelikane

Pelikane

17.01.25

51 Bilder

Perfekter Abschluss der Landgangphase unseres Aida-Urlaubes.
Bis zum Abendbrot schaffte ich noch die letzten Seiten meines Buches (ausgeliehenes E-Book aus der Bibliothek Recklinghausen).
Damit war der Tag aber noch nicht vorbei. Der Sonnenuntergang und das letzte Ablegen der Aida-Luna von Aruba stand noch bevor.
Die Sonne meinte es gut mit uns, aber auch die Ausfahrt aus dem Hafen war noch einmal ein rührender Moment.
Jetzt also nur noch Wasser rings um uns. Letztes Highlight: Wir passierten eine Bohrinsel, wo aber, wie es schien (es gab keine Fackel), noch nicht gefördert wurde.
Doch alledem nicht genug, es gab nur zwei unterhaltsame Abendprogramme, eine Primetime mit einem Star aus den Neunzigern und eine Show mit dem Zauberer Jochen Stelter.

17.1.2025 Freitag – Dritter Seetag

Von Oranjestad nach La Romana

Kein Sonnenaufgang, kein Treppenaufgang, Lift. Vorletztes Frühstück. Ein Brötchen. Obwohl es ja auch heißt: Aida = A bnehmen i st da nach. Eine Hälfte Koffer packen. Bilder entwickeln. Toma hatte noch einen Rundgang durch die Küchen gebucht. War wohl sehr aufschlussreich. Vorletztes Mittagessen und das Schiff schwankt wieder etwas mehr. Die Mehrfachfahrer meinen aber, das wäre absolut ruhige See. Wir sollten doch erst einmal….
Wir hoffen nicht, dass wir müssen, was wir sollten.
Unsere Kabine - rechteckige Fenster, das 7. Fenster von links und das 6. von rechts.
Abschlusstraining auf dem Laufband am Nachmittag, dem letzten Nachmittag. Jetzt wieder Bilder entwickeln, naja ist auch in den letzten Tagen mehr zusammengekommen.
Zum Beispiel Sonnenuntergänge:

Sonnenuntergaenge

06-17.01.25

25 Bilder

Und sehenswerte Aufnahmen. Toma hat sich einen Bingo-Schein gekauft und wird ihr Glück herausfordern. Es sollte nicht sein. Wir müssen weiter von der Rente leben. Der PC ist sehr langsam und eine Bildbearbeitung dauert schon mal 10 Minuten oder mehr. Allein das Abspeichern.

Nachdem die Koffer gepackt waren. ging es noch einmal Tanzen am späten Abend bei schaukelndem Schiff. Dann Koffer auf den Gang platzieren und Schlafen.

18.12025 Samstag - Der letzte Tag

Hafen La Romana

Früh am Morgen machten wir am Kai des uns schon bekannten Hafens in La Romana fest. Die übliche Auscheckprozedur lief ab. Und in letzter Minute verlor ich noch meine Bordkarte (wahrscheinlich beim Umziehen im Gym). An der Rezeption wurde mir aber problemlos und schnell eine neue ausgestellt. Beim letzten Mittagessen war zum ersten Mal etwas Wuhle, Wuhle, also mehr Menschen als gewöhnlich in den Restaurants. Abnehmen beginnt jetzt.
Mit dem Bus zum Flug und gen Himmel in die Heimat.
Hier noch einige Himmel aus der Karibik:

Himmel

06-17.01.25

12 Bilder

Düsseldorf meldete Nebel und die Maschine landete im Automtikmodus, was der Kapitän ankündigte und bei einigen Passagieren eine Gesichtsentgleisung auslöste. Es ging aber alles gut und die Bahn brachte uns wieder nach Hause.