Tasmanien

März 2023

Tasmanien

19.Tag Tasmanien (Hobart) – Strahan

Geschlafen habe ich die Nacht etwas unruhig.
Was noch nachzutragen wäre zum gestrigen Tag, er hatte noch zwei versöhnliche Momente. Zum einen bekamen wir bei Avis einen Upgrade (einen KIA Sportage) und auch im Hotel wurden wir mit einer Suite im 14. Stock verwöhnt, da kein Zimmer mehr mit Seeblick zu vergeben war. Der Blick aus dem Zimmer, das mit Abstand das bisher beste war, war schon wunderschön – auf den Hafen / die Marina von Hobart. Hobart erinnerte mich ein wenig an Tromsö. Man schaut auf das Meer, auf eine ähnliche Brücke und die bewaldeten Hügel rings um die Bucht sind besetzt mit Holzhäusern mitunter nordischer / skandinavischer Bauweise.
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Am Morgen wachten wir mit diesem märchenhaften Blick auf Hobart auf und der Tag begann so schon mal gut. Frühstück nahmen wir im Hotel ein, denn aus Erfahrung wird ein gekauftes Frühstück in einem Café oder Bistro nicht billiger, eher teure und man hat nicht mal die Hälfte der Auswahl wie im Hotel.
Dem Hotel war ein Casino angeschlossen, aber vom Spielen ließen wir die Finger. Wir dachten wir hätten heute genügend Zeit die gut 300 km zu bewältigen. Die Googlemap – Voraussage waren über 4 Stunden Fahrzeit, was mich schon ein wenig stutzig machte, doch ich dachte, es hing mit dem Berufsverkehr zusammen. Wir kauften bei Woolworth noch Produkte ein, damit wir Wegzehrung und Frühstück hatten.
Bei der Reisebeschreibung nicht dabei waren Hinweise, ob man sich selbst versorgen kann in den Unterkünften und wie es überhaupt mit Restaurants in der Umgebung aussah. Es war also immer schwer einzuschätzen, was erwartete uns im nächsten Ort. Das hätte ich mir als Service von Tourlane doch gern gewünscht.
Die Straßensituation in Tasmanien ist etwas anders als in Westaustralien. In Hobart ist sehr reger Verkehr und die erwartete Autobahn nachdem Verlassen der Stadt kam nicht. Wir fuhren ganz normal Landstraße und nicht immer die beste. Das Land ist hügelig und wurde, je weiter wir von Hobart entfernten immer bergiger. Die Straßen wurden entsprechend kurvenreicher mit steilen Anstiegen und Abfahrten. Das drückte natürlich die Durchschnittsgeschwindigkeit beträchtlich unter 100 km / h. Es begann mit großen landwirtschaftlich genutzten Flächen, die später in Waldgebiete übergingen. Nach etwa 100 km kamen wir ins Hochland und nach weiteren 50-80 km waren wir in Tasmaniens Wilderness, ein in seinem ursprünglichen Zustand belassenem Gebiet. Hier hielten wir an ausgeschilderten Sehenswürdigkeiten / Naturpfaden an.
Es gibt 60 großartige Kurz-Wanderungen in Tasmanien und wir machten heute drei davon. Die Zeit, die man für die Wanderungen benötigt, ist auf einem Schild auf dem dazugehörigen Parkplatz angegeben, sodass man entscheiden kann, ob man dies will oder nicht. Die Kurz-Wanderungen führten alle durch einen ursprünglichen Wald, mit vielen großen Farnen, sehr dichtem Unterholz, vermoosten Baumstämmen, zum Beispiel entlang am Franklin River oder wie unsere letzte Kurzwanderung zu den Nelson Wasserfällen.
Die Pausen taten mir gut, denn ich war nach den ersten 2-3 Stunden Fahren schon recht ermüdet. Inklusive der Wanderungen waren wir 7,5 Stunden unterwegs bevor wir in Stahan eintrudelten. Das Positive an der heutigen Fahrt war, dass wir uns kaum hätten verfahren können, denn es gibt nur ganz wenig Straßen hierzulande. Die Rezeption in der Villensiedlung (analog einer DDR-Bungalowsiedlung) war wieder nicht besetzt, doch ein Briefumschlag mit Instruktionen hing an der Tür. Diesmal hatten wir sogar 4 Betten zur Auswahl
Der Ort Strahan sah nicht vielversprechend aus, und wir machten uns Sorgen, ob wir wohl etwas zu Essen bekamen. Da wir auf den letzten Metern einen Shop passiert hatten, stellten wir nur die Sachen in den Bungalow und fuhren zurück zum Laden, etwas für das Abendbrot einkaufen. Der Bungalow hatte eine mit allem Notwendigen ausgestattete Küche und Toma kochte, nachdem sie sich aufgewärmt hatte. Denn es war kalt hier. 12 Grad Maximum am Tage, und das auch im Bungalow. Den elektrischen Strahler hatte ich schon angeschaltet bevor wir zum Einkaufen fuhren und langsam wärmte sich das, so gut wie nicht isolierte, Gebäude auf.

20.Tag Tasmanien – Strahan

Ausgeschlafen. Lange. Das Wetter half, nicht von der Sonne geweckt zu werden. Es regnete. Und es war kalt. Die Decke war aber warm, sodass wir nachts nicht gefroren hatten. Nach einem zeitlich gestreckten Frühstück fuhren wir zur Touristeninformation, die leider zu war (Samstag), bei der wir aber einen Zettel mit Vorschlägen für Wanderungen in der näheren Umgebung abgriffen. Der wohl vielversprechendste Vorschlag war der zu den Hogarth Fällen. Wir hatten uns warm angezogen, Toma vier Lagen, ich zwei, wobei ich einen Pullover am Parkplatz zu den Fällen gleich wieder auszog, da es zwar unfreundlich und bedeckt, aber nicht allzu kalt war (vielleicht so um die 15°C).
Der Weg führte in den Wald immer in Hör- oder Sichtweite eines kleinen Flusses besser Baches, durch hohe Bäume aber dichtes Unterholz, wunderschöne Baumfarne, die schon seit hunderten von Millionen Jahren (ca. 150) hier wachsen und die Landschaft prägen.
Das Unterholz ist in den hiesigen Wäldern sehr dicht. Wenn immer es möglich war, zum Bach zu gehen, also ein paar Schritte ins Dickicht, tat ich das, da dort meist schöne Motive – Flora mit Wasser – warteten.
Schon nach wenigen Minuten Wandern blitzte die Sonne durch die Wolken. Am Himmel zeigten sich blaue wolkenlose Flecken und der Wald wurde plötzlich viel freundlicher und die Stimmung hob sich. Es kamen Erinnerungen von unserem Neuseelandurlaub auf. Im Norden der Südinsel bin ich durch solche Wälder spazieren gegangen. Und schaut man auf die Weltkarte, dann sieht man, dass wir uns in Tasmanien in etwa auf ähnlichen Breitengraden bewegen, wie im nördlichen Teil der Südinsel Neuseelands. Wir werden dann wohl Ähnliches zu sehen bekommen wie in Neuseeland. Vielleicht wäre für uns Tasmanien gar Pflicht gewesen. Nach 10 Tagen werden wir es wissen.
Ich liebe diese Farnwälder. Das ist irgendwie sowie mit dem Nachthimmel, der Milchstraße, wenn man sich seiner Winzigkeit bewusst wird, so wird einem in den Farnwäldern vergegenwärtigt, wie kurz ein Menschenleben im Kontext eines Farnwaldes ist. Das erfüllt mich mit Ehrfurcht.
An einer Stelle konnte man direkt bis in die Mitte des kleinen Baches gehen und hatte vor und hinter sich den urwüchsigen Wasserlauf, über den Bäume gefallen waren, den Farne überwucherten, das Wasser an Stufen etwas bräunlich schäumte, da es Tannin aus den Pflanzen ausgewaschen hatte und nun den Bach rötlich bis braun färbte. An manchen Stellen gelangte auch die Sonne durch das grüne Dach bis auf den Waldboden oder in den Bach und zauberte Lichtreflexe in den Wald.
Ich war noch nicht an den Fällen angekommen, als mir Toma schon entgegenkam und zum Auto zurück wollte. Ich konnte sie überreden, noch einmal mitzukommen. Es waren auch dann nur knapp 100 Meter und wir standen vor dem Wasserfall. Nicht schlecht, fotogen, mir gefielen besonders die Farne, die hier an den Abhängen standen untereinander, nicht hintereinander und sich verdeckend.
Rückweg wie Hinweg.
Von hier fuhren wir zum zweiten Walk, dem Ozean Beach Walk. Mit dem Auto etwa 10 Minuten entfernt einmal quer durch den Ort und dann in Richtung Meer. Dieser Weg führte vom Parkplatz in Richtung Ozean durch weniger hohe und farnreichen Wald. Er war nicht so faszinierend wie der 1. Weg heute früh. Egal, nach 2 km sahen wir das Meer, schauten es uns von Nahem an und entschieden gleich wieder zurück zu gehen. In der Zwischenzeit war es zwar wärmer geworden, aber der Himmel hatte sich zugezogen und es hatte den Eindruck, dass es jede Minute anfangen konnte zu regnen. Doch das trockene Wetter hielt bis wir am Auto waren und sogar noch bis wir im Kofferraum sitzend, auf der Ladefläche, unsere Brotzeit verzehrten. Bevor wir zurück in die Stadt fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Strand (mit dem Auto). Ganz schöne Wellen hier.
Als wir auf der Rückfahrt im Kreisverkehr bei unserem Bungalow vorbeikamen, machten wir dort halt, aßen noch etwas und gut erholt fuhren wir in das Zentrum des Ortes und spazierten am Ufer hin und her. Als dann doch zu regnen begann, beendeten wir das Tagesprogramm heute mal sehr zeitig. Jetzt wird der Bungalow mit dem Wärmestrahler aufgeheizt, da die großen Fenster, die uns einen schönen Blick in die Natur ermöglichen nicht isolieren, da sie nur einfach verglast sind. Der Nachteil an dieser Unterkunft ist, dass das Internet nur bis Bungalow 7 funktioniert. Wir sind Bungalow 8. Was haben wir für schöne Unterkünfte im Zentrum gesehen. Egal, morgen haben wir ein gelobtes Hotel in den Cradle Mountain. Ich freue mich schon darauf.

21.Tag Cradle Mountain

Wir verließen Strahan zeitig, gegen 8 Uhr, mit der Absicht den Tag in den Cradle Mountains zu verbringen, World Heritage Site!

Strahan am Morgen.

Nach zwei Stunden kurven- und abwechslungsreicher Fahrt erreichten wir das Ziel, unseren Campingplatz mit Bungalows direkt am Eingang zum Nationalpark Cradle Mountain. Es war noch zu früh zum Einchecken, sodass wir uns direkt zum Visitorcenter begaben, dass nur 200 Meter entfernt war. Informieren, Eintritt bezahlen (für zwei Monate) und dann mit dem Park-Shuttle-Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren. Die erste Wanderung machten wir um den Dove-Lake.
Der Dove See liegt unterhalb des Cradle Mountain (etwa 1500 Meter über N.N.) Die Landschaft ist hier so ein Mix zwischen Mittel und Hochgebirge, die Flora bietet Palmen, Kiefern und Sumpflandschaft mit Binsen und eingestreuten Eukalyptusgewächsen.
Sehr schön anzusehen, und die abgestorbenen, silbern glänzenden Bäume sind natürlich schöne Fotomotive, wenn dann noch ein See dabei ist und im Hintergrund Berge. Die Sicht ist meist frei, wenn man nicht gerade durch ein Waldstück geht, durch das ein Bach den Hang herunterrauscht durch vermooste, umgestürzte Bäume sich seinen Weg sucht und auf seinen Weg kleine Wasserfälle bildet. Also insgesamt eine wirklich tolle Landschaft.
Im Unterschied zu vielen wunderschönen Flecken Australiens und Tasmaniens hatten sich hier sehr viele Menschen versammelt, natürlich bei Weitem nicht so viele wie auf der Bastei im Sommer, aber ausreichend viele, dass es auf den Wegen schon mal zu Staus kam, man nicht überholen konnte. Hier hörte man auch alle möglichen Sprachen und Toma sprach bei einer Rast auch gleich zwei Chinesinnen an und machte Smalltalk auf Chinesisch. Das Wetter war bombastisch, Sonne, ein paar Fotowolken und ein frischer Wind, damit man bergauf nicht schwitzte. Wir gingen einen Halbkreis um den See, ganz herum war der Weg gesperrt und stiegen dann auf in Richtung Cradle Mountain vorbei am See Lilla und am wunderschönen See Wombat Poo.
Der Name war Programm, überall auf den Wegen, besonders auf den hervorragend angelegten Holzstegen um den See herum, lag Wombat – Losung.
Nur Wombats waren leider nicht zu sehen. Doch der See war bilderbuchartig und ein Currawong drängte sich geradezu als Vordergrund auf.
Wir stiegen bis zur Stelle, wo der Weg vom Dove Lake sich mit dem Overland Walk traf, und man einen schönen Ausblick hinab auf den Crater-Lake hatte, auf.
Toma rannte vor, bergauf, und ich musste sie bremsen, denn wir mussten ja rechtzeitig zum Einchecken zurück sein. Zurück zum Bus ging es den Overland Trail, der am Kratersee vorbeiführte und durch einen wunderschönen Wald mit besagtem Bach und dann über eine Feuchtlandschaft führte, durch die sich Bäche wanden, an deren Lauf Palmen wuchsen.
Die mit großen Binsenbüscheln bestückte Ebene überquerten wir wieder auf Holzstegen, die wie ein Band durch die Landschaft mäanderten.
Und dem nicht genug, entdeckten wir jetzt auf der Wiese etwas größere braune Kugel, die man als Bären wahrnehmen konnte, aber Wombats waren. Sie störten sich nicht an unserer Gegenwart und grasten und tranken weiter, selbst als wir sehr nah bei ihnen vorbeiliefen.
on hier war die Haltestelle nicht mehr weit. Wir fuhren mit dem Bus zurück und checkten gegen 16 Uhr ein. Ein Bungalow mit 6 Betten. Leider fanden wir niemand, dem wir die 4, die wir nicht benötigten, davon untervermieten konnten. Wir hatten ein Dach über dem Kopf und einen großen Heizlüfter, der die Unterkunft recht zügig aufwärmte. Na das war ja schon gehobene Unterbringung, denn 20 Meter weiter campten die Urlauber im Zelt. Ein Gutes hatte der Bungalow, eine bestens ausgestattete Küche. Hätten wir dies eher gewusst, hätten wir rechtzeitig eingekauft, sodass wir hier dann kochen konnten. Wir holten den Einkauf im Laden nach, der sich in der Rezeption befand. Apothekerpreise. Ein Beutel mit 250 Gramm Reis kostete 5,50 australische Dollar. Da werden heute Abend die Körner abgezählt. Doch bevor es dazu kam, fuhren wir noch einmal in den Park, mit dem eigenen Auto, was man erst ab 18 Uhr durfte. An der Stelle, wo wir schon einmal Wombats sahen, waren sie wieder zugegen, und wir konnten sie fast streicheln. Auch Wallabys sahen wir aus nächster Nähe.
Zurück im Bungalow riefen wir Lia an. Sie hatte heute ihren 9. Geburtstag. Das war nur an der Rezeption möglich, am Facebookstein – wie die Samen die Stelle nennen, wo sie ins Internet gehen können, weil es da ein Signal gibt. Bei uns gab es das im Umkreis von 5 Meter um die Rezeption herum. Im Bungalow haben wir leider kein Internet. Es ist wie in Amerika, an den Top-Sehenswürdigkeiten der Nationalparks sind die Unterkünfte extrem teuer, da muss man wohl mit Jugendherbergsniveau zufrieden sein. Irgendwie hätte ich eine Vorabinformation vom Tourlane erwartet. Auch die Ausstattung der Unterkünfte kann man nur erraten, gibt es eine Kochgelegenheit oder nicht, ist ein Selbstkochen möglich oder muss man Essen gehen, also wie organisiere ich meinen Urlaub, meinen Tagesablauf, das wäre nützlicher gewesen, als die genaue Wegbeschreibung, die ja heute eh ein Navigationsgerät übernimmt und die nach der ersten Umleitung sowieso nutzlos ist.
Heute habe ich selbst gekocht. In der Rezeption gab es eine Dose mit Fleischbällchen in Tomatensoße mit Makkaroni. Genau nach Anweisung wurde der Inhalt (Toma nannte es Hundefutter) in der Mikrowelle zubereitet. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, vielleicht hatte sie sogar recht. Ich verscheuche den Gedanken. Toma hat natürlich sich ihr Essen selbst bereitet, vegan versteht sich.

22.Tag Cradle Mountain – Ein Tag, als wäre es eine Woche gewesen

Die Nacht war kalt, obwohl wir warm eingeschlafen sind. Wir konnten wählen zwischen einem lauten Lüfter oder einem kalten Bungalow, da er unwahrscheinlich schnell auskühlte. Draußen war es regnerisch, windig und kalt. Da das Bett klein war und es nur eine Decke darin gab, war es nicht sehr gemütlich. Egal, wir wachten dafür rechtzeitig auf und nach dem Frühstück ging es sofort los in die Berge. Wir wollten auf dem Mount Cradle. Die Temperatur am Morgen war 3 Grad plus. Der erste Bus fuhr 8 Uhr, doch das war uns zu spät, sodass wir mit dem Auto zum Startpunkt fuhren. Vorbildlich schrieben wir uns in das Routenbuch ein und gingen los.
Es war wirklich ganz schön chilli, was uns veranlasste so schnell wie möglich zu laufen. Auf der Ebene blies uns noch ein kalter Wind ins Gesicht, der dann im Wald ein wenig aufhörte. In 50 Minuten waren wir auf dem ersten Sattel oberhalb des Kratersees und peilten nun das nächste Zwischenziel den Marion-Lookout an. Ein steiles Stück war gut mit Ketten gesichert, die das Hochkommen erleichterten. Hier oben pfiff der Wind noch stärker, sodass ich durch den schnellen Aufstieg und unter dem schweren Fotorucksack geschwitzte und die zwei untersten Lagen bereits nass war und die Wanderjacke den Wind abhalten musste, was sie nur bedingt tat. Am Himmel tummelten sich noch Wolken und unser Berg war noch in eine Wolke gehüllt, bzw. immer neue Wolken blieben am Berg hängen, als sie gen Osten zogen. Die Aussicht vom Marion-Lookout war sehr schön, doch die Sonne beleuchtete noch nicht die unter uns liegenden Seen, sodass der Anblick noch nicht perfekt war. Aber wir würden ja wiederkommen.
Unbenannt
Die Wege waren hier wunderbar präpariert. Man lief auf Holzstegen, die noch ein dünnes Metallnetz aufgenagelt bekommen hatten, damit man bei Nässe nicht ausrutscht. Die Stege schützen die Umwelt und aber auch vor Schlangen. Die Australier, die hier auf Wanderschaft sind, mit Sack und Pack und Zelt und Kocher…. gehen alle mit Kniehohen Stiefeln oder eine Art Gamaschen. In Tasmanien gibt es ausschließlich giftige Schlangen, wurde erzählt.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Hütte, die am Fuße des Cradle Mountain als Schutzhütte dient, machten eine kleine Verschnaufpause, aßen etwas und unterhielten uns mit einem Engländer der schon wieder zurück war und oben im Nebel nichts gesehen hatte. Die Wolken hingen zwar noch ganz oben in den Gipfeln, aber ich hatte keine Bedenken, dass diese bald weggeblasen sein würden.
Doch mit den schönen Wegen war jetzt Schluss. Es ging steil bergauf. Ununterbrochen. Der Weg bog dann nach rechts ab und es ging über große Gesteinsbrocken wo man schon ab und zu mal die Hände gebrauchen konnte. Dann ging es wieder steil bergauf, auch über Gesteinsbrocken. Da waren die Hände fast ununterbrochen gefragt.
Wir kamen nur langsam voran. Mein Rucksack war schwer, Tomas rechte Schulter klagte immer noch nach der OP. Es war in etwa noch eine halbe Stunde bis zum Gipfel, mein Höhenmesser hatte schon 600 Höhenmeter abgezählt, die wir hätten machen müssen, aber die Quälerei hörte nicht auf. Ich hatte keine Lust mehr und Toma puschte nicht nach oben.
Also sagten wir, es ist genug, machten noch ein paar Bilder und stiegen ab. (Nach meiner Trekkinguhr haben uns etwa 100 Höhenmeter zum Gipfel gefehlt, also etwa eine halbe Stunde Geröllklettern) Das Absteigen ist in einem solchen Gelände immer langsamer als das hochklettern, da man oft nicht sieht, wo man die Füße hinstellen kann.Wenn wir bisher nur 5 Wanderer gesehen hatten, stürmten uns jetzt viele entgegen, die wahrscheinlich mit dem ersten Bus gefahren waren.
Wieder an der Hütte unterhalb des Cradle Mountain angekommen, hatten wir nun Zeit die interessante Flora näher zu betrachten.
Gemütlich traten wir den Heimweg an, der bis zum Marion Look-Out keine Schwierigkeiten aufwies.
Am Lookout, aber auch schon davor waren die Aussichten jetzt brillant, denn die Sonne stand nun gegen Mittag fast senkrecht am Himmel und leuchtete alles wunderbar aus. Am Lookout unter uns die Seen, der Kratersee und der Dove Lake, immer dominant der Cradle Mountain als Mountainrange und eine schöne Flora als Sahnehäubchen.
Heute waren besonders viele Trekker unterwegs, die alle den Overland- Track gingen. Man erkannte sie recht einfach an ihren schweren Rucksäcken. Sie mussten alles mitschleppen, denn ein Hüttensystem wie in den Alpen gibt es hier nicht. Beim Anblick mancher Wanderer waren wir doch nicht selten erstaunt, wer sich solch eine Tour alles zutraut. (Nicht nur vom Alter, vor allem aber vom Gewicht und auch manchmal auch von der Ausrüstung der Trekker). An der Weg-Kreuzung zum Ronny Creek und zum Wambat Poo (und es heißt nicht Pool!) bog Toma zum Poo ab, obwohl sie eigentlich den Weg, den wir gekommen waren, auch wieder zurückgehen wollte. Mir war‘ s recht. Denn da konnte ich noch ein paar schöne Aufnahmen von diesem herrlichen See machen.
Der See ist nicht zu groß, war heute auch ziemlich glatt (es war weniger windig) und eingefasst mit wunderschönen abgestorbenen Bäumen, die ihm ein märchenhaftes Aussehen verliehen. Vom See ging es dann in 35 Minuten zum Parkplatz über gut ausgebaute Stege zurück.
Diese Landschaft war offener und ein Feuchtgebiet mit großen Binsenballen und am Ende auch mit palmartigen Bäumen am Bachlauf.
Hier konnte ich filmen, wie ein Currowang gefüttert wurde, in dem er dabei seiner Mutter wohl den letzten Nerv raubte.
Auf der „Wiese“ kurz vor dem Parkplatz gab es wieder Wombats zu Hauf. Sie ließen sich nicht stören, als wir auf dem Bretterweg an ihnen in weniger als ein Meter Entfernung vorbeigingen. Nach 7,5 Stunden war unsere Wanderung zu Ende, wir saßen wieder im Auto und warteten auf den Bus, damit wir uns ihm anschließen konnten, denn alle Autos wurden so aus dem Park gelotst, da die Straße an vielen Stellen nur einspurig war und die Busfahrer über Radio sich informierten, wo sie einander ausweichen würden und wir dann mit.
Zuhause angekommen verblieb eine Stunde bis zum nächsten Höhepunkt, dem Besuch bei den tasmanischen Teufeln, ein von Tourlane vorgebuchtes Programm.
Die Aufzuchtstation befand sich gleich nach dem Parkeingang. In mehreren Gehegen waren die Tierchen mit den beeindruckenden Zähnen untergebracht.
Das Licht war noch gut für Fotos mit dem Teleobjektiv. In einer sehr großen Gruppe lauschten wir den Ausführungen einer Mitarbeiterin der Zuchtstation, die 90 Minuten ununterbrochen sprach und viele interessante Dinge über die Teufel uns vermittelte. (Ich war nicht so ganz aufmerksam, da ich ja auch wegen der Fotos hier war. Werde ich später im Internet nachlesen.)
Das Zähnefletschen ist eine Geste, um sich selbst Mut zu machen. Die selbstbewussten Teufel machen dies so gut wie nicht, sie haben das nicht nötig, es machen eher die schüchternen. Viele Fotos am heutigen Tag gemacht (638 und 54 GB!) – sehr produktiv.
Hier noch einmal alle Bilder vom Tasmanischen Teufel und den Quolls, den Beutelmarder.

23.Tag Aus den Cradle Mountain nach Launceston

Heute Nacht haben wir den kleinen Heißlüfter angehabt, er ist etwas leiser und macht es auch nicht so bullig warm. Irgendwann in der Nacht habe ich ihn dann ausgeschaltet. Temperaturen um den Gefrierpunkt lassen die Hütte schnell auskühlen. Natürlich ist so eine Unterkunft nicht gemütlich und vermittelt eher ein Trekkinggefühl, als das Gefühl sich in einem Hotelurlaub zu befinden. Wenn wir gestern oder heute früh noch ein Zimmer mit Tisch und Stuhl hatten, so haben wir jetzt ein warmes Zimmer aber ohne Tisch und wir sitzen beide auf dem Bett und sind mit unseren Medien unterwegs, denn es gibt nach zwei Tagen ohne, wieder Internet. Toma checkt die Neuigkeiten, ich schreibe an der Aktuellen Kamera.
Da wir ja aus den Koffer leben, waren wir auch recht schnell fertig zur Abfahrt. Bevor wir nach Lanuceston aufbrechen würden, wollten wir noch einige der kleinen Wege / Trails am Parkeingang ablaufen. Es war wieder kalt draußen, hinzu kam, dass der Himmel völlig bedeckt war und ein kalter Wind blies. Eine Haltestelle mit dem Bus und schon waren wir am Ausgangspunkt der Trails. Obwohl sie nicht allzu lang waren, waren sie doch sehr schön. Die Wege führten durch einen ursprünglichen Wald, zwei davon entlang am Fluss und boten viele schöne Fotomotive.
Umgestürzte Bäume, abgestorbene Bäume mit silbrigen Aussehen, moosbewachsene Stämme sehr urig, da schon sehr alt. Jahrtausende hat sich der Wald entwickelt, gleich nachdem sich die Gletscher der Eiszeit zurückgezogen hatten und das Grün wieder über die Insel die Herrschaft erlangt hatte. Ich habe immer viel Spaß und gehe mit Andacht durch diese Wälder. Am Ende des ersten Weges schauten wir kurz im Rangerzentrum vorbei und sahen einen Film über die Cradle Mountain.
Es schloss sich der Enchanted Trail an, der auch entlang des Flusslaufes verlief, ihn dann überquerte und wieder zurück, wo der Kings Billy Walk begann.
Vom Billy Walk ging es zum Speeler Track
Am Ende des King Billy Walks, als wir schon das Territorium der Lodge betraten, sahen wir im Gebüsch sich aneinander kauernde und kuschelnde Wallabys, die ihren Tagschlaf zwei Meter neben dem Weg hielten. Aber auch auf dem Gelände der Lodge versteckten sich Kängurus oder Wallabys im Dickicht.
Nach zwei Portionen Pommes fuhren wir los. 2,5 Stunden Fahrt. Unterwegs nahmen wir einen Australier per Anhalte mit. Der 74ig-Jährige erzählte uns seine Lebensgeschichte. Er hat in 54 Ländern gearbeitet, seinen Vater mit acht Jahren verloren, zeitig Verantwortung übernommen und wir brachten ihn bis zur nächsten größeren Stadt. Nach regem Verkehr auf den letzten 60 Kilometern erreichten wir Launeston, eine größere Stadt im Norden der Insel.
Es ist ein schöner Ort. Englisches Flair charakterisiert die Stadt, der manchmal zum Kitsch abgleitet (schöner viktorianischer Stil), aber im Zentrum toll herausgeputzt.
Auch der Stadt-Park ist wunderschön angelegt. Das haben die Engländer prima gemacht.
Das haben die Engländer prima gemacht. Das war auch unsere Rettung, denn im Zimmer konnte man sich nicht aufhalten, wenn man nicht depressiv werden wollte. Die Unzufriedenheit, der Groll mit Tourlane stieg wieder. Wir sind doch keine Dienstreisenden, die in dem Hotel, es ist ein Motel, nichts anders wollen als Schlafen. Kein Blick aus dem Fenster, kein Grün, nicht einmal zwei Stühle (nur einer) und kein Tisch, an dem man zu zweit sitzen konnte. Warum wurden wir hier eingebucht. Billig? Mindestrendite für den Tourlane Shareholder muss erreicht werden? Das Business Modell von Torulane kann aus unserer Sicht nur so sein, einmal dem Kunden richtig das Geld aus der Tasche ziehen, ein zweites Mal wird er eh nicht bei „uns“ buchen. Jetzt habe ich mich in Rage geschrieben. Es waren aber schon zu viele Ausrutscher. Wenn unsere fast beste Unterkunft (die auf Känguru Island und sie hat uns wirklich gefallen) ein anderer Hotelgast im Internet die Unterkunft so bewertet: „Es war die schlimmste Unterkunft in 4 Wochen Australien“, dann sagt dies schon Einiges über Tourlane aus. Egal. Es kommt darauf an, was man aus den Gegebenen macht. Wir geben uns Mühe. Mir ist auch nicht ganz klar, was man hier außer einem Stadtrundgang nach einer Überfahrt machen soll, wenn man den nächsten Tag wieder los muss. Das habe ich aber verpennt und dies nicht im Vorfeld reklamiert/angemerkt. Es musste halt alles schnell gehen. Wir hätten auch liebend gern einen Tag mehr in den Bergen verbracht und Strahan hätte auch nicht sein müssen. Hinterher ist man schlauer.

24.Tag Von Launceston nach Bichero

Frühstück auf dem Zimmer. Dann fuhren wir los in Richtung Nord-Küste, doch bevor es nach Bichero (an die Ostküste) ging, wollten wir uns noch das Schnabeltier anschauen, das auch Australiens Symboltier ist, weil es sehr speziell ist.
Es ist ein Säugetier, doch es legt Eier und gebärt seine Jungen nicht lebend, hat einen Schnabel und ein Fell, lebt auf dem Land und im Wasser, sehr diverse. Mein Vorschlag, es könnte auch das Wappentier der BP werden. Bevor wir aus der Stadt herauskamen, mussten wir 15-20 Minuten im Stau stehen. Es ging so gut wie gar nichts mehr in Launceston. Danach drückte ich auf die Tube, da die erste Vorstellung um 10 Uhr begann und das Navi die Ankunft für 9.56 Uhr anzeigte. Wir wollten unbedingt die erste Tour schaffen, damit wir dann entspannt nach Bichero fahren konnten. Wir waren 5 vor 10 da, Toma sprang aus dem Auto, organisierte die Tickets und ich parkte das Auto.
Das Platypus Haus war eine große Lagerhalle direkt über dem Wasser im Tamar-River (in dessen Mündung in die Tasmanische See). In großen Becken wurden die Platypus gehalten, ein männliches Tier und mehrere Weibchen. Das Platypus Haus ist eine Art Forschungs- und Auffangstation für gestrandete Tiere. Der Platypus gilt nicht als bedrohte Art, obwohl ihn nur 2% der Australier jemals in der freien Natur gesehen haben.
In der zweiten halben Stunde gingen wir in einen Nebenraum, wo sich die Echidnas befanden. Wir standen als Gruppe in einem Kreis. Die drei Tiere wackelten um uns herum. Jeder erhielt seinen Napf zum Fressen und danach schauten sie in den Napf des Nebenmanns, dann flitzten sie wieder durch unsere Beine.
Zurück nach Launceston fuhren wir auf der anderen Seite des Tamar- Flusses, nachdem wir über die Batman-Brücke auf das andere Ufer übergesetzt hatten. Doch durch Launceston mussten wir noch einmal. Die Verkehrslage hatte sich in der Zwischenzeit beruhigt und wir kamen gut durch, wollten aber, es war bereits Mittagszeit, hier noch etwas Essen und tanken. Getankt habe ich bei BP und gleich nebenan war ein asiatisches Restaurant. Toma genehmigte die Speisekarte und für mich gab es eine halbe Ente, fast wie Pekingente, viel Fleisch und lecker. Toma machte Small Talk auf Chinesisch, aber ganz ohne Englisch klappte die Bestellung noch nicht. Mit vollem Magen und einem Blutabfluss in dieselbe Gegend fuhren wir los und jetzt wirklich nach Bicheron. Ich war ganz schön müde auf der Fahrt. Aber heute hielten sich die Kurven in Grenzen. Toma hat ja ein neues Mittel gegen ihre Reisekrankheit gekauft. Eine Empfehlung einer Australierin, die das Akkupressurarmband wie folgt anpries: Das Antiübelkeitsarmband hilft garantiert, ich habe es auf der Schiffsreise genutzt, mir zur Sicherheit noch zwei Tabletten reingeworfen und mir war nicht übel. Als ich dies hörte (ich fand es total lustig), glaubte ich aber, dass die Chemie ihr geholfen hat, weniger der Hokuspokus des Armbandes. Doch ich muss mich wohl geirrt haben. Die kurvigen Strecken, die sonst bei Toma garantiert zu Übelkeit führen, sodass wir dann besonders langsam und vorsichtig fahren müssen, überstand sie problemlos und Toma hatte keine Tabletten. Das wäre ja eine gute Nachricht. Nach einer weiteren Pause verflog die Müdigkeit. 3.30 Uhr einchecken in einer Hotel-Bungalow-Anlage. Wir hatten Pool- nicht Meeresblick. Aber das Zimmer war geräumig und es fühlte sich an wie Urlaub.
Wir ließen erst einmal alles stehen und liegen, durchstreiften die Stadt (sorry das Dorf oder Örtchen), befanden die Versorgungslage in Ordnung, kauften in der Apotheke zur Sicherheit Tabletten gegen Tomas Reisekrankheit – da bahnt sich wahrscheinlich eine Schiffsreise an – ich mag es noch gar nicht glauben und gingen dann zum Strand. Toma ging mit den Füßen ins Wasser, als sie sah, wie drei Rettungsschwimmer im Meer schwammen, ihr Training absolvierten. Hart, hart, hart. Ich dachte erst, es wären Triathleten, aber dann wurde klar, dass ein Mann zwei Frauen zu Rettungsschwimmer ausbildete. (zu Profis). Auf den Geschmack gekommen, wollte Toma jetzt ins Wasser, denn auch Mütter mit ihren Kindern badeten am örtlichen Strand. Nach Hause umziehen und wieder zurück (mit dem Auto). Aber viel mehr als bis zu den Knien ging Toma das Wasser auch beim zweiten Mal nicht. (Wo war bloß die Angst vor den Quallen geblieben? Altersvergessenheit?)
Die Rezeptionistin hatte uns erklärt, dass man an einigen Stellen am Abend Pinguine sehen kann, wie sie aus dem Wasser kommen. Das war also heute das letzte Ziel. Wir fuhren mit dem Wagen an die angegebene Stelle am Meer (man hätte auch gehen können – 2 km) und warteten darauf, dass es dunkel wird. Das wird es, wenn die Sonne untergeht. Die konnte man schon nicht mehr sehen, da sie hinter den Wolken und dann hinter den Bergen schon einige Zeit vor dem offiziellen Sonnenuntergang nicht mehr da war. Aber die Wolken, rot angestrahlt von der untergehenden Sonne, harmonierten wunderschön mit den roten Felsen im Vordergrund. Die rote Farbe stammt von Algen, die sich auf dem Felsen niedergelassen hatten. Die satten Farben einen roten Vordergrund, ein sich rötlich spiegelndes Meer und einen rötlichen Hintergrund wird mir wieder keiner glauben.
Es gibt 60 km nördlich die Bay of Fire, wo ich eigentlich heute vorbeifahren wollte, weil dort diese Erscheinung sehr spektakulär sein soll. Doch hier war der Effekt auch völlig ausreichend. Vom Strand aus war auch ein weißer Felsen (eine kleine Insel) im Meer zu sehen, weiß, weil viele Vögel sich dort tummelten und zwischen ihnen drei Seelöwen, die man brüllen hörte. Da werden wir wohl morgen noch einmal vorbeischauen. Ich kam also mit dem Fotografieren voll auf meine Kosten. Jetzt mussten nur noch die Pinguine an der richtigen Stelle das Wasser verlassen. Wir saßen ruhig und warteten, was die Mücken zu ihrem Vorteil ausnutzten. Sie stachen sogar durch die Hosen. Mehrere Schilder wiesen auf das Verhalten hin, was man beachten sollte, damit die Pinguine auch wirklich aus dem Wasser kamen. Still sitzen möglichst alle zusammen. Wir waren die Einzigen, die sich daran hielten. Die anderen Strandbesucher gingen zum Wasser, hielten Ausschau und die rumrennenden Kinder nervten laut ihre Eltern. Pinguine sahen wir heute Abend leider keine. Aber der Tag war insgesamt voll mit schönen Erlebnissen.

25.Tag Bichero

Ausgeschlafen, lange. Als erstes wollten wir heute noch einmal an die Stelle, von der man die vorgelagerte Insel mit den Seelöwen sehen konnte. Die Sonne gab ihr bestes, es schien wieder Sommer auf dem Plan zustehen, die kalten Tage scheinen vorbei zu sein. Wir parkten vor dem Restaurant Lobster Shack und liefen den Cost Walk in Richtung Blow Hole.
Schon von hier sahen wir im Fernglas, was die Seelöwen so auf der Insel trieben. Nichts. Sie lagen faul herum und verscheuchten nur ab und zu die Kormorane, wenn die ihnen zu nah kamen.
Hier ist auch der Strandabschnitt mit den vielen roten Steinen, die im Sonnenlicht natürlich noch röter aussahen. Der Pfad verschwand ab und zu im Wald, der den Strand begrenzte und es ergaben sich durch die Bäume wunderbare Blicke auf die Bucht(en).
Am Blowhole hatten sich bereits viele Menschen versammelt und schauten dem Naturschauspiel, wie das Meerwasser aus einem Loch in die Luft gepresst wurde und fontänenartig herausspritzte, wenn eine große Welle das Ufer erreichte, zu. Der Felsen hat einen unterirdischen Kanal bis zum Loch durch das sich das Wasser einen Ausgang verschafft, wenn der Druck zu groß ist, und es nicht zurück ins Meer abfließen konnte. Wir hatten kein Ziel für den Vormittag und alle Zeit der Welt das Schauspiel zu fotografieren. Neben dem Loch befand sich ein Felsen, der ganz gut zur Deckung diente, wenn das Wasser herausspritzte.
Hinter dem Felsen lief eine Möwe hin und her. Ich ging näher und schaute mir an, was sie da machte. Tausende von Mücken umkreisten den Felsen. Niemand hatte das bemerkt und alle fotografierten die Fontäne. Die Möwe lief mit offenem Schnabel herum und ihr flogen die Mücken von selbst dort hinein. Ab und zu schnappe sie auch noch zu, doch es waren so viele Mücken, dass obwohl die Mücken ja einzeln nur wenig Futter darstellten, aber die schiere Masse doch eine Mahlzeit ergab. In den Felsritzen versteckten sich die Krebse, die ab und zu mal den Kopf oder ihre Schären heraussteckten, meist aber gleich wieder im Schatten verschwanden, wenn man näherkam. Also hinreichend zu fotografieren wir vorhanden.
Auf dem Rückweg zum Auto bekam Toma Hunger und wir prüften, was die Lobster Hütte so zu bieten hatte. Für Toma ein Volltreffer, denn Nomen est Omen. Damit war der Tag ja schon gelaufen. Wir hatten einen wunderschönen Platz auf zwei Plastikhockern mit Blick auf das Meer. Nur Vorsicht war geboten, denn Möwen waren über uns, vor uns und unter uns und erpicht, von unserem Mal etwas zu erhaschen. Fluchtdistanz war ihnen ein Fremdwort. Es war eher eine Fluchdistanz, wenn sie uns zu nahekamen.
Kurz zurück ins Hotel, das ja nur 5 Autominuten entfernt war, ein wenig erholt und überlegt, was wir am Nachmittag machen konnten.
12 km entfernt war ein Nationalpark – der Douglas Apsley Nationalpark. Aufsatteln und los. Hier gab es einen Shortwalk, eine der berühmten 60. Kurz vor 16 Uhr ließen wir das Auto stehen und wanderten los.
Vom Parkplatzbis zum Waterhole und von dort bis zur Apsley Gorge waren es laut Wegweiser 2-3 Stunden hin und zurück. Toma war etwas nervös, dass wir das nicht schaffen würden, was sich auf dem Rückweg aber legte. Eine sehr schöne Wanderung durch einen sehr angenehm riechenden Wald, gespickt mit exotischen Pflanzen, besonders die Grasbäume (XANTHORRHOEA) hatten es mir angetan, aber auch die Blumen am Wegesrand.
Wir machten 300 Höhenmeter und insgesamt etwa 7 km. Die Schlucht war das Ziel, und wie es in den tropischen Gebieten so üblich ist, der Fluss rechts und links von dichtem Wald umgeben. Man kann entweder über die Steine klettern und vorwärtskommen oder wie wir einen kurzen Blick in die Schlucht werfen und Fotos machen und dann den selben Weg wieder zurückgehen.
Nach 2,5 Stunden mit vielen Fotopausen waren wir wieder am Auto und hatte noch Zeit genug, um an unseren Strand zu fahren, damit Toma sich die Füße waschen konnte (das Meerwasser genießen-eine Kneippkur zu machen oder sich einem Quallenangriff auszusetzen).
Pinguine oder Sonnenuntergang heute nicht. Abendbrot und Feierabend. Irgendwann muss der Urlaub ja auch mal beginnen.

26.Tag Bichero – Freychinet Nationalpark

Ausschlafen. Es fühlt sich wie Urlaub an.
Heute ging es in den Freychinet Nationalpark. Tolle Buchten, schöne Strände zeigt das Internet, wenn man nach diesem Nationalpark sucht. Wir hatten uns angeschaut, was man in der Umgebung von Bicheron unternehmen könnte und waren auf Freychinet gestoßen, was prickelnd wie die ähnlich klingende Sektmarke werden könnte. Nach einer guten halben Stunde Autofahrt waren wir am Visitor-Center des Parks und ließen uns erklären, was man an einem Tag alles sehen kann. Die Hauptattraktion war die Weinglasbucht. Da scheint ja wohl doch ein Zusammenhang mit dem Sekt zu bestehen. Die Optionen waren, nur Lookout auf die Weinglasbucht (400 Treppen bergauf –und ab) , Zur Bucht hinüber und denselben Weg zurück (2-3 Stunden – zu den 400 Treppen kamen noch einmal 100 Treppen nach unten plus Rückweg), einen Rundweg – 5 Stunden. Unsere Wahl fiel auf den Rundweg.
Bevor wir zum Ausgangspunkt fuhren, schauten wir noch hinunter zum Strand auf die Cole-Bucht. Ein roter Robin (Pacific Robin genannt) hüpfte mir vor die Linse
und auf der Bucht startete gerade ein Wasserflugzeug, was wahrscheinlich zahlungskräftige Gäste aus der Lodge nach Hobart bringt.
Uns trug keiner die 5 Stunden durch den Park, wir durften selbst gehen und hatten dabei meist Spaß dabei. Die erste tolle Aussicht gab es vom Cole Bay View zurück auf die Bucht. Die Sonne schien und das Wasser war hellblau bis smaragdgrün. Sehr satte Farben. Der Wanderweg war schön ausgebaut und gut frequentiert. Viele Australier im Rentenalter waren unterwegs, aber auch Touristen, die heute von Hobart einen Tagesausflug in den Park gemacht hatten.
Nach 40 Minuten waren wir auf dem Pass und nach 100 Metern auch auf einer mondänen Aussichtsplattform, fast schon ein Skywalk mit Blick auf die auf der anderen Seite des Kammes liegenden Weinglasbucht.
Blauer Himmel, blaueres Wasser, Berge links und Berge rechts, Wald vor uns unter uns, Sehr schön. Es folgte der Abstieg zur Bucht. Die 1000 Treppen merkte man fast gar nicht. Wir sahen mehrere Fairy Tails und Salamander und die drolligen Rufe der Raben begleiteten uns bergab. Das Wasser war glasklar, einige Ausflugsboote ankerten in der Bucht, aber niemand ging baden. Wir machten hier an diesem wunderschönen Ort eine kleine Pause und aßen auch etwas Kleines zu Mittag.
Der Wegweiser für den Rückweg zeigte 3,5 Stunden für 8 km. Was sollte da noch kommen? Wir brachen auf und keine 200 Meter gegangen, standen wir neben einem Känguru, das stehend am Wegesrande schlief. Als wir die Kamera herausholten und filmten, hüpfte es dann doch ins Dickicht.
Der Rückweg verlief entlang der Küste und bevor wir eine Treppe zum Strand hinuntergingen, sahen wir einen Kookaburra im Baum sitzen. Schade, etwas weit für schöne Bilder.
Dann eine halbe Stunde durch den Sand am Strand stapfen. Das war in der Mittagssonne ziemlich anstrengend, doch am Ende des Strandes ging es wieder in den schattigen Wald.
Hier zwitscherte es ordentlich. Toma entdeckte sie zuerst, die grünen Papageien. Sie suchten auf dem Waldboden nach Futter. Tele drauf und klick. Gut getroffen.
Obwohl der Weg uns überwiegend durch angenehmen Schatten führte, kam er mir doch recht anstrengend vor. Das Alter lässt grüßen. Nach 4 ¾ lag der Parkplatz vor uns. Ich ging ziemlich sicher auf unser Auto zu. Vor dem Auto saß ein Känguru. Ich wunderte mich, wieso das Auto auf war? Auf und keine Sachen mehr drin, Mist. Der Schreck verflog aber schnell, denn wir waren am falschen Auto. Unser Auto stand eine Reihe abgetrennt durch Büsche weiter unten. Ja, die Autos sehen alle ziemlich gleich aus, SUVs, weiß, dieselbe Größe. Es gab noch zwei Sehenswürdigkeiten die Sleeping Bay und der Leuchtturm. Ich fuhr also dort hin, doch Toma wollte nicht mal aus dem Auto aussteigen, sodass wir jetzt wissen, wo die Sehenswürdigkeiten sind, aber nicht wie sie aussehen, obwohl den Leuchtturm sahen wir von weitem. Egal, zurück zum Lobster Shack, Essen.
Auf dem Rückweg war ich so müde, dass mir die Augen zufielen. Ich hielt an und machte ein Nickerchen. Essen wie gestern.
Jetzt sitze ich hier ziemlich müde und hacke die AK in den PC. Wieder kein Sonnenuntergang, wieder keine Pinguine. Urlaub.
Heute habe ich mal erste Bilanz gezogen, was wir alles an Tieren Australiens gesehen haben:
Säugetiere in Australien (laut Internet – nicht klar, wie der Autor auf diese Auswahl gekommen ist.)
1. Känguru – Mehr als genug
2. Wallaby – Viele
3. Koala –Ausreichend viele
4. Wombat – Mehr als genug
5. Tasmanischer Teufel (Tasmanian Devil) – In Gefangenschaft - Asuzuchtstation
6. Kurzschwanzkänguru (Quokka) – Auf Rottnest Island viele
7. Kusus (Brush-Tailed-Possum) – wie sie spazieren geführt wurden
8. Dingo – nein
9. Dromeda – nein (ist aber doch kein australisch spezifisches Tier – wurde von Europäern eingeführt)
10. Ameisenigel (Echidna) – ja im Zoo
11. Schnabeltier (Platypus) – ja im Platypushaus
12. Flughund (Flying Fox) – ja in Massen, aber nicht in Australien

Hier alle meine Tierfotos

Tierwelt

28.02—25.03.23
Vögel in Australien (laut Internet)
13. Kasuar (Cassowary) – leider nein
14. Emu – ja
15. Buschhuhn (Brush Turkey, Bush Turkey) – könnte sein, dass wir Weibchen gesehen haben
16. Brolga – nein
17. Kakadu – ja
18. Jägerliest (Kookaburra) - gesehen
19. Allfarblori (Rainbow Lorikeet) - Aber viele andere Arten
20. Pinguin – ja

Hier alle Bilder von den Vogelbeobachtungen

Birds-Voegel

28.02—27.03.23

27.Tag Bicheno und nur Bicheno

Fast 12 Stunden ausschlafen. Wahrscheinlich hat es der Körper gebraucht. Ausgeruht gingen wir einkaufen, zu Fuß!
Zu Fuß ging es dann auch zum Wale-Lookout, einem Hügel, der den Ort überragte und früher den Walfangspähern als Aussichtspunkt diente. Von dort sahen wir, wie ein Glasboot – in Prospekten angepriesen - auch bis zur Krokodilsinsel fuhr, der Insel, wo die Seelöwen oder Australien Seals, wie sie hier genannt werden, herumlungerten. Das weckte unser Interesse und da wir eh nichts Anderes vorhatten, gingen wir zum Anleger und fragten nach, ob es noch eine Tour heute geben würde. Die nächste und letzte startete um 2 Uhr. Wir hatten also noch eine Stunde Zeit für Toma, die Füße im Wasser zu benetzen und ein paar warme Sachen zu holen, falls es kalt würde. So taten wir dann auch, waren rechtzeitig um 14 Uhr da und schipperten los.
Große Erwartungen an das eigentliche Highlight / den Zweck des Bootes, die Unterwasserwelt zu sehen, hatte ich nicht, da wir schon einen Reinfall mit einem Glasboot erlebt hatten. Es waren Fische zu sehen, doch die Erklärungen in australischem Genuschel verstanden wir beide nicht oder nur sehr oberflächlich. Es waren die Fischnamen und viele spezifische Worte, die wir nicht verstanden bzw. konnten wir sie aus dem Gemisch des Wortschwalls nicht herausfiltern. Zu sehen waren kleinere Haie, doch die meisten Fische oder Kreaturen hatten sich in dem Dickicht der Wasserpflanzen versteckt und kommen erst in der Nacht heraus, wie uns der Bootsführer erklärte. Wir sahen einige größere Fische, einen Fischschwarm, den der Bootsführer über die Jahre angefüttert hatte und der auch direkt unter dem Boot daher schwamm, sowie eine Qualle.
Der Höhepunkt, auf den ich wartete, war die Inseln mit den Seals, Seelöwen. Wir fuhren sehr nah heran, aber die Konstruktion des Bootes erlaubte es immer nur einer Seite, etwas zu sehen / zu fotografieren. Aber die Gelegenheit dazu bekamen wir. Natürlich hätte ich noch eine halbe Stunde länger bleiben können. Jungtiere schwammen direkt neben dem Boot, Kormorane landeten und starteten zu ihren Fischzügen, ein reges Leben.
Auf der Rückfahrt (die Entfernung war in Metern zu messen, also die Insel war vielleicht 400 Meter vom Ufer entfernt) gab es nichts groß Neues. Angekommen im Gulsch (ein Kanal zwischen einer anderen Insel und dem Festland) wiederholten sich die ersten 5-10 Minuten und als wir schon ans Ende dachten, sah ein Junge einen Hai und wir stoppten kurz und plötzlich tauchte ein Rochen auf. Wow, was für ein Tier. riesig groß, größer als die Sichtfläche des Bootes. Die Bewegungen geschmeidig, ein langer Stachel, es war einfach faszinierend so einer gewaltigen Kreatur zuzuschauen. 100 Punkte für diese Bootsfahrt und Toma wurde es dank der Armbänder nicht schlecht, obwohl das Boot ziemlich schaukelte und wenn man bei der Schaukelei nach unten schaute, kribbelte es schon bei mir im Magen.
Essen wie gestern und dabei schauten wir hinab in die Bucht, wo wir gerade mit dem Boot gefahren waren. Plötzlich sah ich am Strand von oben, in etwa 60-80 Meter Entfernung, einen Rochen auftauchen (also sichtbar werden über dem Sand). Schnell hinunter um ein Foto zu machen, doch er war schon weg. Wir versuchten unser Glück nach dem Essen noch einmal, standen am Bootssteg und warteten auf den Rochen. Er kam, man sah zuerst nur einen Schatten, dann den Rochen selbst und dann entfernte er sich und löste sich recht schnell im Wasser auf, seine gewellte Oberfläche ließ die Konturen irgendwie verwischen und es sah aus, als würde er sich im Wasser auflösen. Ein paar Fotos waren im Kasten. Das schöne Wetter ausnutzend gingen wir noch zum Blowhole und machten dort noch ein paar Aufnahmen. Letztes Mal waren die Krabben etwas kurz gekommen, deswegen hielt ich heute Ausschau nach ihnen, erfolgreich. Auf dem Heimweg wusch sich Toma ihre Füße wieder (nicht um danach zu beten….) im Meer. Keine Pinguine, kein Sonnenuntergang – Urlaub.

28.Tag - Von Bicheno nach Port Arthur

Und noch weiter nach Süden ging es heute entlang der Küste. Etwas verwunderlich war es schon, dass Googlemaps die 170 km mit 2,5 Stunden angab. Naja, erst mal fuhren wir auf der A3 (nein nicht Richtung Oberhausen) sondern entlang der Küste und hielten auch an, wenn es etwas zu sehen gab. Mal eine Brücke, die die Gefangenen errichtet hatten, mal ein schöner Strand. Der Grund warum es so lange dauern würde, ergab sich als wir von der A3 auf eine Straße abbogen, deren erster Buchstabe C war. Also ein Klasse C-Straße, und das hieß Gravel Road. Die Straße war zwar nicht die beste, führte aber durch einen schönen Wald und vor unseren SUV hoppelten auch zwei Wallabys, schafften es aber noch der Stoßstange zu entkommen. Nach gefühlten 10 km kam ein Schild: „Nur für 4X4 Autos“ und Toma sagte, wir kehren um. Zum Glück kam gerade in diesem Moment uns ein Auto entgegen, dessen Fahrer sagte, dass wir ohne Probleme weiterfahren können. So taten wir auch und kürzten zwar durch die Gravel-Road-Route etliche Kilometer ab, ob wir aber schneller waren, das glaube ich nicht. Kurz vor der Tasman-Halbinsel kamen wir durch einen Ort, pünktlich zur Mittagszeit und hielten erst einmal an einer Bäckerei an, um unseren Hunger zu stillen. Die Bäckerei hatte alles, aber kein Brot. Ich wählte das bunteste Teilchen mit viel Sahne, Toma nahm eine Sandwich–Packung. Mir hat es zumindest geschmeckt, wobei Toma meinte, dass mein Teilchen wohl eher aus dem Chemiebaukasten gezaubert worden war, als in einer Bäckerei zubereitet.
Vor der Insel schauten wir uns noch das Tessellated Pavement an. (Heißt so viel wir Mosaikfußboden laut Wörterbuch)
Für die ganz Wissbegierigen hier die englische Erklärung: In geology and geomorphology, a tessellated pavement is a relatively flat rock surface that is subdivided into more or less regular rectangles, blocks approaching rectangles, or irregular or regular polygons by fractures, frequently systematic joints, within the rock. This type of rock pavement bears this name because it is fractured into polygonal blocks that resemble tiles of a mosaic floor.)
Bei dieser Gelegenheit kamen mir auch zwei Austernfischer vor die Kamera, eine Mutter mit Jungtier, die diesem beibrachte, wo es etwas zu Essen gab und dabei mehrmals richtig nass wurden. Ein paar schöne Fotos und Videoaufnahmen waren die Ausbeute. Dieser Mosaikfußboden ist in unmittelbarer Nähe des Eaglehwk Necks, der engsten Stelle / Landverbindung der Tasman Halbinsel, der Stelle, die früher von Wachhunden bewacht wurde, damit die Gefangenen, die auf der Insel festgehalten wurden, die Halbinsel nicht verlassen konnten. Eine ziemlich effektive Maßnahme mit wenig Aufwand.
Gleich nach der Überfahrt auf die Halbinsel befinden sich drei Sehenswürdigkeiten, das Blowhole, dem heute die Luft ausgegangen war, Devils Kitchen, eine tiefe Schlucht / enge, enge Bucht mit hohen Felswänden
und der Arch, ein Bogen, der sich über einen Einschnitt in die Felsküste spannte. Wir waren also wie auf einer Bustour und klapperten alle Highlights am Wege ab, nur dass wir selbst fahren mussten, aber auch selbst entscheiden, wenn wir fuhren.
Wasserfallbucht
Gegen 16.00 Uhr trafen wir in unserem Quartier in Port Arthur ein. Ein Viersterne-Hotel. Ein fantastischer View aus dem geräumigen Zimmer auf den See oder besser die tasmanische See.
Urlaubsgefühl. Da wir doch noch ausreichend Zeit bis zum Dunkelwerden hatten, fuhren wir noch nach Port Arthur. Ein großer Parkplatz und dann ging es nicht weiter, wir landeten im Visitorcenter. Hier sagte man uns, dass es sich heute nicht mehr lohne, Port Arthur anzuschauen, da die Schranke zum Parkplatz um 17 Uhr geschlossen würde. Mhhhhm Das war das historische Port Arthus. Wir fragten, wie wir in die Stadt kämen, worauf wir unverständliche Blicke ernteten, was für eine Stadt? Port Arthur, das sind die historischen Gebäude einer Gefangenensiedlung, also wo die Verbrecher aus England anno dazumal hingeschafft wurden. Uns wurde ans Herz gelegt besser morgen wieder zu kommen, da wir heute nicht alles sehen würden. Der Eintritt kostete pro Person 47 $, um ins Gefängnis zu kommen. Eine Stadt zum Bummeln gab es auch nicht, sodass wir an der Tanke ein paar Früchte einkauften und uns zur Remarkable Cave begaben.

Das war dann auch die letzte Sehenswürdigkeit für heute, denn wir wollten noch ein wenig den Ausblick aus unserem Zimmer genießen. Ob wir für fast 100 Dollar einen englischen und dazu noch historischen Knast aufsuchen werden, ich glaube nicht. Den Tower in London haben wir uns ja schon ausführlich angeschaut, und da gibt es für weniger Geld, sogar noch die Kronjuwelen zu sehen.

29.Tag - Von Port Arthur zurück nach Hobart

Eigentlich wollte ich in der Nacht Sterne fotografieren, aber der Himmel zog zu. So zeigte er sich auch am Morgen. Kein Sonnenaufgang, bedeckter Himmel. Unser Enthusiasmus, heute noch einen 10 km Walk hinzulegen, verschwand schnell. Wir fuhren also den Scenic Drive entlang, ohne dass wir ausstiegen und eine Sehenswürdigkeit sahen. Nur zur Waterfall Bay wollte ich dann doch noch und anstelle des Walks fuhren wir 7-8 km Dirty Road und Toma schimpfte wieder mit mir. Das war dann auch die letzte schöne Sehenswürdigkeit. Zurück nach Hobart mit unterwegs tanken und einen Stopp für ein Possum (Fuchskusu). Die meisten Tiere kann man in Australien eh nicht im Busch oder Zoo sehen, man sieht sie tot auf der Straße. Und ein Possum hatten wir noch nicht gesehen. Es lag tot am Straßenrand und man konnte nicht sehen, warum, es hatte keine Verletzungen, bewegte sich aber nicht mehr. Ein schönes Tier mit wuscheligem Fell – ich machte aber kein Foto.
In Hobart kauften wir erst ein wenig Obst ein und checkten dann gerade noch rechtzeitig vor einem großen Reisebus ein. Wir hatten das Zimmer 403 nicht 1403 wie beim letzten Mal. Aber es war auch sehr schön mit herrlichem Blick auf die Tasmanische See und diesmal konnten wir das schöne Zimmer auch genießen. Es hieß noch die Koffer vorbereiten für den morgigen Rückflug. Hoffentlich überstehen es die Cookies im Koffer, denn im Handgepäck ist kein Platz mehr frei.
So gegen 16 Uhr ging ich noch einmal hinunter, um auf der grünen Wiese vor dem Hotel Vögel zu fotografieren. Eine Stunde Tierfotografie, Kakadus – Gelbhaubenkakadus, Rosakakadu, Maskenkiebitze, Enten, Gänse, Möwen, Kormorane, Raubmöwen, Flötenkrähenstars und das alles auf einer Wiese am Ufer in der Größe eines Handballfeldes, vielleicht auch noch kleiner. Es war ein Heidenlärm auf dem Rasen. Besonders die Möwen zankten untereinander. Die schon ausgewachsenen Jungvögel wollten noch gefüttert werden und manche mimten die Halbstarken.