Ostern -2025

Mezna (Stimmersdorf) – Böhmische Schweiz – Tschechei

Mezna (Stimmersdorf) – Böhmische Schweiz – Tschechei

Osterausflug mit Ronja, Lia und Tom vom 15. bis 22. April 2025

Für die Ungeduldigen hier meine Lieblingsbilder:

Lieblingsbilder

16-20.04.25

55 Bilder

15.4.2025 – Anfahrt nach Gerbrunn

Reibungslos. Nach der Ankunft gegen 15 Uhr verblieb noch eine halbe Stunde bis zum ersten Arbeitseinsatz. Holz wurde angeliefert und wir schafften 3 Festmeter von der Straße in den Garten - 1m³ zu Andre und 2 davon zu Peter- hinter das Haus. Die Arbeit war in vollem Gange. Andre verputzte die Wände im Wohnzimmer. In der Küche schloss Paul gerade die Elektroinstallation ab und wir strichen mit Toma den kleinen Vorratsraum. Zum Abendessen gingen wir zum neue Italiener in der Linie 14 und wären bald verhungert. Es dauerte eine Ewigkeit, bis wir bestellen konnten und dann unser Essen bekamen.

16.04. 2025 – Fahrt nach Mezna

Gegen Mittag machten wir einen kurzen Halt an der Göltschtalbrücke, der größten Ziegelsteinbrücke der Welt.
26 Millionen Ziegelsteine wurden in einer 5-jährigen Bauzeit verbaut, also pro Woche 100.000 Steine. Eine logistische Herausforderung für die damalige Zeit (1846 – 1851), in der es noch keine Eisenbahn oder LKW gab.
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Kurz vor Dresden gerieten wir in einen Stau, der die bis dahin reibungslose Fahrt stoppte. Mehr als eine Stunde krochen wir Meter für Meter in Richtung Osten, bis es uns gelang die Autobahn zu verlassen.
Zum Glück wurde kurz vor Ostern die Elbbrücke in Bad Schandau für PKW wieder geöffnet und wir mussten nicht einen riesigen Umweg über Sebnitz fahren. Nach einem Anruf bei unserer schweizerischen Wirtin, als wir Mezna schon erreicht hatten, ließ uns auch unser Ziel finden.
Ein wunderschönes Haus für 10 Personen mit allem Notwendigen und Nicht-Notwendigem ausgestattet. Da freut sich das Herz. Wir packten aus und fuhren dann (zu zweit) noch einmal zurück nach Bad Schandau zum Lidl und kauften einen vollen Einkaufswagen ein. Zum Abendbrot gab es Makkaroni mit Tomatensoße und Käse. Alle waren zufrieden.

17.04. 2025 Gründonnerstag - Wanderung zum Prebischtor

Ein wunderschöner sonniger Morgen begrüßte uns am folgenden Tag. Einen ganz besonderen Gast, einen Buntspecht, begrüßten wir aus dem Wintergarten. Der lange Tisch im Wintergarten ist zur Hälfte belegt mit Monopoly und zur anderen Hälfte mit Malutensilien. Monopoly geht immer.
Wir wollten das fantastische Wetter nutzen und zur Hauptattraktion der böhmischen Schweiz wandern, dem Prebischtor.
Leute kommen von weit her, um die größte natürliche Sandsteinbrücke Europas zu bewundern. Wenn die meisten Besucher auf dem Parkplatz weit unten im Tal ihr Auto abstellen müssen, so hatten wir das Privileg von unserem Feriendomizil zu Fuß loswandern zu können.
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Laut Google-Maps und Wegweisern waren es etwa 6 Kilometer bis zum Felsentor. Ein Weg mit vielen Aussichten besonders nachdem das Feuer im Sommer des Jahres 2022 einen großen Teil des Waldbestandes im Nationalpark vernichtet hatte.
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Da am heutigen Tag ein böiger Wind wehte, der mitunter Geschwindigkeiten eines ordentlichen Sturmes erreichte, knurrte und knackte es in den verbliebenen Bäumen.
Die teils verbrannten, aber noch nicht umgefallenen Stämme und Äste rieben aneinander und machten bedrohliche Geräusche. Die Hänge waren grün, Grün von den neuheranwachsenden Bäumen. Die pechschwarzen verbrannten Stämme ragten aus dem grünen Meer der meist jungen Birken heraus und bildeten einen fotogenen Kontrast zu dem zarten Grün.
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Als wir uns in etwa gegenüber des Prebischtors befanden, gelangen wir an eine Installation mit Bildern und einer Aussichtsplattform, die dem Brand 2022 gewidmet war. Von hier konnte man unser Ziel schon gut sehen, doch es hieß noch absteigen in das Tal und wieder hinaufkraxeln.
Im Tal, am tiefsten Punkt unserer Wanderung, querten wir die Straße nach Mezna und gingen nun gemeinsam mit allen anderen Wanderern, die vom Parkplatz weiter unten kamen. Als wir auf dem Weg nach oben einbogen krachte es laut und die etwa 25 Meter entfernten vom Feuer übriggelassenen Baumstämme bogen sich im Wind noch zwei Mal hin und her bevor sie genau in unsere Richtung zu Boden krachten.
Unten unser Weg zum Tor
Die Spitze der Stämme krachte keine zwei Meter von uns entfernt auf den Weg. Das war knapp. Der Weg nach oben, der, wie ich mich erinnere im Wald verlief, als wir 2017 das letzte Mal hier waren, gab nun den Blick frei auf die Felsen auf der rechten Seite und später auch auf der linken Seite. Wir wanden uns die Serpentinen nach oben immer mit schöner Aussicht auf die Felsformationen der Böhmischen Schweiz.
Jetzt liefen wir gemeinsam mit vielen Wanderern und blickten auf den leeren Weg, den wir jenseits der Straße für uns fast ganz alleine hatten, hinab.
Tom wollte ganz viel fotografiert werden.
Angekommen ging es die letzte steile Treppe bergauf, über die Brücke, auf der ein Bild ein Muss ist, mit Blick auf das Tor und das Hotel und dann standen wir auch schon vor dem Zahlhäuschen. Kinder 30, Pensionäre 30 Erwachsene und das war nur Tom, 95 Kronen.
Es war schon nach 12 Uhr, allen knurrte der Magen so laut, dass wir uns erst einmal an der Schlange am Kiosk anstellten, da das Restaurant noch repariert wurde (in der Osterwoche!!!). Der Platz gleich neben dem Kiosk war extrem dem Wind ausgesetzt. Und dieser blies mit Orkanstärke durch die aus dem Sandstein ausgewaschenen Öffnung, dem Prebischtor. Wir drückten uns an die Wand und trotzdem flog das Sauerkraut und die Pommes von den Tellern, geschweige denn die Sahne von dem Becher mit der heißen Schokolade. Zwischen den Zähnen knirschte der Sand, den der Wind aufwirbelte.
Als alle satt waren, gingen wir noch die Paar Meter hinauf und genossen von oben die bombastische Aussicht auf den Nationalpark mit seinen Wäldern, schroffen Felsformationen und das zarte Grün, dass die verbrannte Erde bedeckte und dank des Frühlings das triste Grau des Waldbodens im Winter überdeckte.
Ronja war ganz tapfer mit noch oben gekommen und hatte ihre Höhenangst überwunden.
Fotoshootings für Tom seinen Instagram- Account.
Lia hatte damit keine Probleme.
Heimweg. Bergab. Tom und Ronja hatten schon die Nase voll. Lia jammerte gar nicht und wie mir schien, hatte viel Freude an der Wanderung. Als Tom und Ronja dann unten an der Straße, wo wir wieder unseren weniger frequentierten Weg bergauf gingen, gar keine Lust mehr hatten zum Wandern, da liefen die beiden plötzlich uns auf und davon. So erreichten wir Mezna doch noch vor 15 Uhr. Laut Uhr waren wir 15 km unterwegs. Eine tolle Wanderung.

Abendessen gab es im Resort Mezna einem Verbund von 3 Häusern mit integriertem Restaurant. Das Essen war lecker, aber da es wieder sehr windig war, mussten wir uns reinsetzen. Die Gaststube war noch recht „old fashion“.

Und dann noch ein Fotospaziergang am Abend:

18.04. 2025 Karfreitag – Ruhetag

Es regnete. Die Lust zu Wandern war zumindest den älteren der Enkel abhandengekommen. Also spielten die Enkel Monopoly, dann wir gemeinsam „Biberbande“. Mittagessen gab es Zuhause und die Tür nach draußen machte nur ich auf, um mal zu schauen, wie stark es regnete.

19.04. 2025 Samstag

Das Wetter war zumindest so viel besser als gestern, dass wir nicht Zuhause sitzen mussten. Aus meiner Kindheit /Jugend kannte ich noch das Labyrinth in der Sächsischen Schweiz in der Nähe von Rosenthal. In Rosenthal fand in den Sommerferien immer ein Jugendlager für die Kinder und Jugendlichen der Wismut statt. Auch mit Toma waren wir 1978 dort, im Sommer vor unserer Heirat (Camping auf dem Campingplatz in Königsstein).
Die Anfahrt und der Parkplatz für das Labyrinth war nicht optimal gewählt, sodass wir noch etwa 50 Minuten bis zum Ziel vom Auto laufen mussten, und das bergauf. Doch der Weg war alles andere als langweilig. Wir kamen an der ehemaligen Waldbühne vorbei, wanderten durch schöne
Felsformationen und einen intakten Wald. Das Labyrinth war stark frequentiert. Ungewöhnlich stark.
Aber die Kinder hatten Spaß durch die engen Gänge zu klettern, alle Nummern zu finden und Tom sich auf vielen Steinen in Pose für ein Foto zu schmeißen.
Bei einer dieser Foto-Aktionen kam Ronja abhanden und Toma suchte nun im Labyrinth ganz aufgeregt nach ihr. Erst mal ergebnislos und eine gewisse Panik breitete sich aus. Da aber niemand um Hilfe schrie, schien nichts passiert zu sein, obwohl man indem Gelände auch abstürzen konnte. Irgendwann war sie dann auch wieder da und wir beruhigten den Magen mit den mitgebrachten Mittagsbroten.
.Ich fand das Labyrinth als schönes Ziel für die Enkel und sie hatten durchaus ihren Spaß.
Auf dem Rückweg verfehlten wir den Abzweig zur Waldbühne und somit auch zum Parkplatz unseres Autos. Auf dem Abstieg über den schwarz-ausgezeichneten Weg stürzte Toma unglücklich und fiel hin. Drücken wir die Daumen, dass nichts kaputtgegangen ist. Wir erreichten den Waldrand auf einem Weg, der nicht zum Auto führte. Glücklicherweise ahnte ich, wo es stand und fand es nach 10 Minuten auch. Auf der Rückfahrt kauften wir noch kräftig bei Lidl ein und am Abend spielten wir dann wieder „Wer bin ich?“

20.04 2025 Ostersonntag

Das Eiersuchen habe ich verschlafen. Als ich runterkam, waren die Eier schon eingesammelt, bis auf eines, das auch nach mehrmaligen Suchen selbst vom Osterhase nicht wiedergefunden wurde. Lia, die es ein letztes Mal versuchte, hob ein größeres Blatt auf und fand darunter eine Schlange! Tapferes Mädchen, kein Geschrei, kein Gezetere, einfach nur ein Bericht.
Heute schien die Sonne und es war gut über 20 Grad warm. Eine oder besser die Hauptattraktion, die Bootsfahrt in der Wilden Klamm hatten wir in der Böhmischen Schweiz noch nicht gemacht. Von unserem Quartier hinunter ins Tal war es keine halbe Stunde zu gehen. Ein wenig Überzeugungsarbeit, doch dann sträubte sich auch der Letzte nicht mehr und wir stiegen hinab in das kühle Tal.
Bis zur Brücke ging es etliche Höhenmeter hinunter und nach der Brücke ging es noch 500 Meter in der Schlucht entlang des Flusses bis zum Wehr. Ein sehr romantischer Weg mit Felsüberhängen und beeindruckenden Blicken in die tief eingeschnittenen Schlucht unter uns immer der Fluss.
Das überschüssig – angestaute Wasser lief das Wehr hinunter und bildete dahinter in dem schmalen Taleinschnitt einen fahrbaren Flussabschnitt.
Wir kamen mit als letzte Passagiere auf den Kahn, der sogleich zu einer etwa 20-25 minütigen Bootsfahrt aufbrach. Der tschechische Bootsmann stackte uns durch die enge Klamm und erzählte viele lustige Geschichten (meist dreisprachig deutsch, englisch tschechisch).
Sehr kurzweilig und amüsant. Auf dem Rückweg machten wir unterhalb der Brücke über den Fluss eine Pause. Man konnte hier zum Fluss hinabsteigen und Tom nutzte die Gelegenheit zu baden.
Das Wasser war eisig. Aber was tut man nicht alles, um einen bleibenden Eindruck bei seinen Cousinen zu machen. In der Mittagshitze quälten wir uns den Berg wieder hinauf ins Dorf nach Hause. Damit war für die Gemeinde der Ostersonntag erfolgreich abgeschlossen.
. Ich brach gegen 15.30 Uhr noch zu einer Tour auf, um mir noch die restlichen Sehenswürdigkeiten rings um Mezna anzuschauen.
Bilder vom kleinen Prebischtor
15 Kilometer Rundtour zum kleinen Prebischtor, dann zum Schaumstein und im Kreis über das alte Schloss zurück nach Mezna Luka.
war schon eine etwas anstrengendere Wanderung auf einem Kammweg zu den Felsen am kleinen Prebischtor und im Anschluss zum Schaumstein, der mit neu installierten Leitern bestückt war und eine bombastische Aussicht auf fast die gesamte Böhmische Schweiz bot.
Aber die Kilometer wollten gemacht sein. Kurz nach Acht Uhr war ich wieder in Mezna, gerade rechtzeitig zum Abendessen.

Bilder vom Schaumstein
Auf dem Rückweg

21. April 2025 Ostermontag Heimreise

Das Auto war gepackt, wir verabschiedeten uns gerade von Beatrix (Trixi), als eine Horde älterer Männer auf uns zusteuerte. Schwanke könnte man auch sagen. Alle hatten sie Stöcke und damit gingen sie auf Toma zu, entschuldigten sich und sie bekam die Stöcke auf ihrem Allerwertesten zu spüren. Es wäre eine alte tschechische Tradition, dass die Männer am Ostermontag die Frauen aufsuchten, ein wenig Spaß machten und dann zum Dank (dass sie irgendwann wieder gehen würden) einen oder mehrere Schnäpse bekamen. Toma ließ es über sich ergehen, schenkte aber keinen Schnaps aus, wir hatten keinen.
Trixi verscheuchte die Männer und wir fuhren auch davon.