Wanderungen auf Vancouver Island

Vancouver Island

15. Juni Parksville – Ucluelet

Ausschlafen, Frühstück auf dem Zimmer, Treffen mit Jane und Glenn mit anschließendem Spaziergang am Meer.
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Der Weg entlang der Küste war landschaftlich sehr schön und auch einige Tiere liefen vor der Kamera herum, Kaninchen, ein Reh, Kanadagänse (die von der kleineren Sorte) und ein kanadischer Robin.
Anschließend an den Walk machen wir unter einem Pavillon und bei Regen Mittag und fuhren dann zur anderen Seite der Insel, nach Ucluelet. Doch bevor es richtig losging, stoppten wir noch einmal an dem Markt, von dessen Dach die Ziegen das Gras fressen. Es ist ein ziemlich baufälliges Gebäude, dessen Dach begrünt ist und Dickhornschafe oder andere Ziegen das Gras kurzhalten. Während unseren Besuches waren keine Tiere auf dem Dach. Wahrscheinlich ist das Ganze ein cleverer Marketing Gag. Der Laden hatte ein breites Angebot von Lebensmitteln und Souvenirs, Toma hatte ihre wahre Freude daran. Die Überfahrt war trostlos, alles grau in grau und Regen, sehr kurvenreiche Strecke und ich war total müde. Kurz vor Ucluelet gerieten wir in eine Straßensperre und wurden nach Alkohol und Drogen gefragt. Wir mussten den Polizisten enttäuschen, aber er bestrafte uns nicht dafür.
Unser Hotel gab uns wieder ein Upgrade, was zum einen Sicht auf den See bedeutete und das Zimmer (die Zimmer) waren auch extrem groß. Wir sortierten uns und brachen nach eine halben Stunde noch einmal gemeinsam zu einer Wanderung auf dem Light House Trail auf.
Er führte zu Beginn durch einen sehr beeindruckenden Wald / eine Art Sumpf (Regenmenge pro Jahr ist 3000 mm) gespickt mit fleischfressenden Pflanzen.
Dann kamen wir an die Küste mit spektakulären Blicken auf das Meer, die kleinen Inseln, die ihm vorgelagert waren und den bildschönen Buchtenkombiniert mit krüppeligen Bäumen als Vordergrund.
Vom Weg, der etwa 5-10 Meter im Wald von der Abbruchkante entfernt verlief gingen alle paar Meter kleine Wege nach vorn, wo sich dann meistens eine Bank befand, von der man die phänomenale Aussicht genießen konnte. Einfach wunderschön. So kamen wir nur sehr langsam voran. Laut Glenns Uhr 1 Meile pro Stunde. Ich war meist der langsamste, da ich kein Bild verpassen wollte.
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Ich musste also die anderen immer einholen. An einer besonders schönen Aussicht mit Blick auf eine größere Insel, ich war schon ganz verzweifelt, weil ich Toma, Jane und Glenn verloren hatte, sah ich ein Reh die Felsen der Insel hinunterspringen zum Wasser. Da huschte noch ein Reh heran und ich dachte, da muss ich schnell das Objektiv wechseln, schraubte das Tele drauf und siehe da, das zweite Reh war ein Wolf.
Zuerst konnte ich das gar nicht glauben, da der Wolf wie ein ganz normaler Straßenhund aussah.
Das Reh war nicht mehr zu sehen und der Wolf, der auch in Richtung Wasser gerannt war, kehrte wieder um. Ich hatte frei Sicht, und machte fast 50 Aufnahmen, bevor er im Wald verschwand.
In diesem Moment kam Glenn und wollte mich holen. Ich sagte, dass auf der Insel (die etwa 30 Meter entfernt – aber es ging erst einmal steil bergab zum Wasser, dann einige Meter Wasser, sodass keine Gefahr für uns bestand) ein Wolf ist
Da sah ich, dass ein Reh mit einem Kitz die Insel an der schmalsten Wasserstelle verließen und über den Strand in den Wald rannten.
Glenn ging Toma und Jane holen und noch bevor sie kamen war auch der Wolf hinter den beiden Flüchtenden hinterher auf das Festland gekommen und jagte ihnen nach und war verschwunden.

Wolf

16.06.24

73 Bilder

So viel Glück, ich konnte es gar nicht fassen und mir tat es leid, dass die anderen das nicht miterlebt hatten.
Zurück zum Auto, Abendessen in einer Pizzabar, dessen Besitzer alle meine Bilder vom Wolf haben wollte, Sonnenuntergangfotos von der Marina, die sich unterhalb unseres Hotels befand. Und also ob das Fotoglück heute nicht schon mehr als ausgeschöpft war, sah ich noch eine Robbe. (Harbour Seal)
Am Abend schauten wir noch Bilder von Ladakh und Nepal von Glenns Computer bei uns im Hotelzimmer.

16. Juni Ucluelet – Vancouver Island

Aufstehen, Treffen mit Jane und Glenn, die die Nacht auf dem Campingplatz verbracht hatten, am Beginn des Wild Pazifik Trails. Es sollte ein ganz besonderer Spaziergang / Wanderung werden.
Der Weg führte entlang des Pazifiks und die Blicke vom Trail aus dem Wald heraus auf das Meer waren bezaubernd.
.Wir fühlten uns wie in eine Märchenwelt versetzt, denn auch der Wald war wie im Bilderbuch.
Und jeder Lookout war ein Wow, ein Ooooh, einfach überwältigend
Dazu die frische Seeluft, der Duft des Waldes, es fühlte sich surreal schön an. Die Wege waren gut gewartet, die Aussichtspunkte immer freigeschnitten, damit die heutigen Begeher des Trails dieselbe faszinierende Landschaftsaufnahme machen konnten, wie die vor 5 Jahren und vielleicht das Licht wegen des Wetters variierte, aber die atemberaubende Landschaft allen zugänglich war.
Ich fotografierte im HDR-Modus (drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen – macht Sony automatisch), da trotz des bewölkten Wetters die Helligkeitsunterschiede ziemlich groß waren.
Das bedeutet nun mehr Arbeit bei der Entwicklung der Fotos, die es sicherlich wert sein wird, zumindest bei vielen Aufnahmen. Am Ende des Trails gab es noch einen Loop mit uralten riesigen Bäumen.
Nach diesem absoluten Genusswandern – wohl eine der schönsten Wanderungen in unserem Leben überhaupt, gingen wir auf dem kürzesten Weg zurück zum Auto, fuhren zu unserem Hotel zurück und aßen alle vier in der Gemeinschaftsküche zu Mittag. Wir machten unsere Pizza von gestern, die wir nicht aufgegessen hatten, warm und aßen noch ein wenig Brot und Gemüse dazu.
Teil zwei des Tages war die Fahrt in den Norden der Halbinsel auf Vancouver Island nach Tofino. Wir hatten uns auf der Karte der Touristeninformation 3 Wege ausgesucht, die wir noch unterwegs gehen wollten.
Der erste Stopp war der Bog Pfad, ein Trail auf Holzbohlen durch ein Sumpfgebiet. Glenn, der seine kindliche Neugier bewahrt hatte (er wird dieses Jahr 77), schaute nach jeder Blume und jedem Strauch.
Die Landschaft hier, die mich ein wenig an unsere Westruper Heide erinnerte, war wirklich fotogen.
Die Formen der vertrockneten Bäume die einen wunderbaren Kontrast zu den Nadelbäumen ergaben, waren endlos, überall Moos und Heide und Blumen, die toten Bäume mit Spanischem Moos behangen, das alles auf einer Länge von nur einem Kilometer.

Bog-Trail

16.06.24

32 Bilder

Zweiter Stopp der Regenwald. Etwa 10 Kilometer weiter nördlich parkten wir wieder und machten uns auf einen kurzen Weg durch den Regenwald.
Ein Boardway führte durch die Wildnis, sehr gut ausgebaut, mit vielen Treppen, Geländern durch Bäume, die fast in den Himmel ragten, aber nicht langweilig glatt gewachsen waren, sondern jeder Baum seinen eigenen Charakter hatte.
Es war zwar kein Canopy-Walk aber es fühlte sich an, als würde man den Bäumen unwahrscheinlich nahekommen, den Wurzeln und durch das hügelige Relief der Area gepaart mit der Wegführung auch manchmal den höheren Teilen der Bäume.
Es war ein intensives Erleben des Waldes in seiner ganzen Wildheit, Ursprünglichkeit, Vergänglichkeit, Mächtigkeit. (Ich beim Fotografieren vom Boardwalk gefallen, einen Schritt zu viel gemacht, damit das Motiv draufpasste und plumps, lag ich einen halben Meter tiefer im Dreck die Kamera fest in der Hand, aber Glück gehabt.)

Rainforest-Trail

17.06.24

32 Bilder

Der Pfad bestand aus zwei Teilen und als wir den zweiten Teil begannen, sagte Jane, sie wolle doch lieber nach Tofino fahren. Also fuhren wir nach Tofino, wo unser Ziel, der Botanische Garten, leider geschlossen war.
So hielten wir an der Waterfront und gingen in ein Restaurant, dass direkt am Ufer lag, schon über dem Wasser und ergatterten einen fabelhaften Tisch mit einer Gasfeuerung in der Mitte des Tisches (wie ein Grill gemacht) unverbaubaren Blick auf die Bucht. Es war schon fast Sechs und aus der Absicht nur einen Drink zu nehmen, wurde Dinner. Ein sehr leckeres Dinner.

Adler

17.06.24

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Vor dem Restaurant lag die Marina, man sah Wasserflugzeuge starten und landen und auf der gegenüberliegenden kleinen Insel, hoch oben in den Bäumen saßen Weißkopfseeadler. Sie jagten/fischten hier. Wir konnten live die Kämpfe mit den Möwen beobachten. Manchmal sah es so aus, als würden die Möwen den Adler bedrängen (wenn er etwas gefangen hatte), aber ich sah auch, wie der Adler Höhe machte und sich dann mit enormer Geschwindigkeit auf die Möwen stürzte, auf eine, die er auserwählt hatte. Coole Luftgefechte und super Flugleistungen. Am Morgen wurden in der Bucht Orkas gesichtet. Dieses Glück wurde uns nicht zu Teil. Der einzige Wermutstropfen war, dass mir ein Vogel auf den Hut schiss, als ich beim Essen war. Zum Glück nicht auf den Teller.
Nach dem Restaurant fuhren wir noch zum nördlichen Ende der Insel, wo ein Schild das Ende des Trans-Canada Highway bekanntgab. Von da schauten wir aufs Meer und träumten von einer Woche Verlängerung und einem Besuch der nördlich gelegenen Inseln mit dem Boot oder Wasserflugzeug, denn mit dem Autofahren war hier Schluss.
Rückweg und ziemlich erschöpft im Hotel angekommen.